Gröbenzell:Erinnern an ein wichtiges Ereignis

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Gröbenzeller pflanzen am Samstag Geburts- und Hochzeitsbäume

"Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen", wird Martin Luther nachgesagt. Belegt ist dieses Zitat nicht, aber es steht für den Optimismus und die Bejahung des Lebens, die viele mit einem solchen Akt verbinden. So ist es nicht verwunderlich, dass Menschen seit Jahrhunderten in Erinnerung an wichtige Ereignisse einen Baum setzen. In der jungen Gemeinde Gröbenzell ist diese Idee noch relativ neu. So können Gröbenzeller erst seit drei Jahren Geburts- und Hochzeitsbäume pflanzen. Die Idee, dieses Ritual in der Gartenstadtgemeinde zu neuen Ehren kommen zu lassen, stammt von der lokalen Agenda-21-Gruppe. Seit dem Herbst 2014 sind am Gröbenbach, beim Ascherbachspielplatz und im Bürgerpark insgesamt 32 Geburts- und Hochzeitsbäume gesetzt worden, wobei der Anlass dazu auch ein Ehejubiläum sein kann. Bürgermeister Martin Schäfer (UWG) spricht von einem wachsenden Interesse.

An diesem Samstag lädt die Gemeinde bereits zum sechsten Mal zu einem solchen öffentlichen Pflanztermin. Einen Baum zu spenden und auf einem öffentlichen Grundstück zu setzen, schafft Heimatverbundenheit, meint der Rathauschef. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Idee gut ankommt, was der Rathauschef beteuert. Als ehemaliger Forstwirt misst Schäfer Bäumen eine "besondere Bedeutung" bei. Einen Baum selbst zu pflanzen und ihn vielleicht über Jahrzehnte wachsen und gedeihen zu sehen, beschreibt der Bürgermeister als etwas Einzigartiges. Die Familien können sich selbst aussuchen, welcher Baum an die Geburt eine Kindes oder an ihren Hochzeitstag erinnern soll. Zugelassen sind jedoch nur heimische Laub- und Nadelbäume wie Eichen, Buchen, Erlen, Weiden oder Kiefern. Wer sich den Gröbenbach als Standort aussucht, muss wegen der dortigen Birkenallee mit Birken vorlieb nehmen. In der Regel kommen zu dem Ereignis die Familien mit Verwandten und Angehörigen, manchmal wird sogar mit einem Glas Sekt angestoßen. Wer will, kann an seinem Baum eine Plakette mit dem Namen und Anlass anbringen lassen. Beim Setzen der zehn Jahre alten und etwa vier Meter hohen Bäume ist der gemeindliche Bauhof behilflich. Er übernimmt auch die Pflege. Sollte ein Baum eingehen, wird nachgepflanzt.

Geburts- und Hochzeitsbäume werden an diesem Samstag, 4. November, an zwei Standorten in Gröbenzell gepflanzt. Spender sowie Interessierte treffen sich um 10 Uhr im Bürgerpark am südlichen Ufer des Weihers und zwei Stunden später um 12 Uhr auf dem Spielplatz am Ascherbach.

© SZ vom 03.11.2017 / eis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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