Gröbenzell:Bauantrag für die Hexe

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Druck auf Verhandlungen zum Grundstückstausch wächst

Der Eigentümer des Hexen-Areals, die Firma Wohnform Wohnbau, hat einen Bauantrag für das Areal rund um die ehemalige Bahnhofswirtschaft und die Alte Apotheke bei der Gemeinde eingereicht; auf 1000 Quadratmeter sollen gewerbliche Flächen, 23 Wohnungen und eine Tiefgarage entstehen. Damit kommt die GmbH aus Germering einerseits ihren Interessen nach, mit Bauprojekten Geld zu verdienen. Andererseits erhöht sie den Druck auf die Gemeinde, die seit einigen Wochen mit der GmbH über einen Grundstückstausch verhandelt.

Der Gemeinderat hatte in den Neunzigerjahren nicht zuletzt mit den Stimmen der CSU einen Kauf der Hexe abgelehnt. Inzwischen, nach einem Eigentümerwechsel 2016, will das Gremium eine Erhaltungssatzung für das Gelände der früheren Bahnhofswirtschaft erlassen. Auf dieser Grundlage verhandeln Martin Runge (Grüne) und Axel von Walther (SPD) als Zweiter und Dritter Bürgermeister mit der Leitung des Bauunternehmens, den in Gröbenzell aufgewachsenen Brüdern Markus und Frederic Fontein. Bürgermeister Martin Schäfer, vorheriger Eigentümer der "Hexe", hält sich heraus, um nicht in den Verdacht der Mauschelei zu geraten.

Was den nun eingereichten Bauantrag betrifft, sind die Brüder Fontein sehr optimistisch. "Der Bauantrag entspricht den Vorgaben des Bebauungsplans", erläutert Markus Fontein, Architekt und geschäftsführender Gesellschafter der Wohnform Wohnbau. "Somit dürfte einer Genehmigung auch nichts mehr im Wege stehen." Die Brüder rechnen damit, dass das Landratsamt Fürstenfeldbruck ihren Antrag für die Bebauung des Hexen-Areals "in Kürze" genehmigt. Die Baugenehmigung für das Grundstück der Alten Apotheke wurde bereits 2017 erteilt.

Fast drohend und mit Verweis auf einen jüngst präsentierte Alternative heißt es in einer Mitteilung der GmbH: "Sollte die alternative Planung mit einer höheren, dabei platzsparenden und somit platzschaffenden Bebauung keine Mehrheit bei den Gemeinderäten finden, und auch der Grundstückstausch nicht vollzogen werden, wird die städtebaulich unattraktive Variante, nämlich die Bebauung gemäß Bebauungsplan, realisiert." Bleibt abzuwarten, wie der Gemeinderat reagiert, der am Donnerstag, 17. Mai, tagt, aber das Thema nicht auf der Tagesordnung hat. alin

© SZ vom 12.05.2018 / alin - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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