Gröbenzell:Ausstellung über die NS-Zeit in Gröbenzell

Zum 70. Jahrestag des Kriegsendes zeigt der Verein die Gröbenhüter eine Ausstellung über die NS-Zeit in der Gartenstadt. Sie basiert auf den Recherchen des Gröbenzeller Historikers Kurt Lehnstaedt, der sich seit Jahrzehnten mit der lokalen braunen Geschichte befasst. Die Ausstellung beginnt chronologisch mit der Gründung der Ortsgruppe der NSDAP 1929 als erster im Bezirk Fürstenfeldbruck nach der Neugründung der Partei 1925. Bereits bei der ersten Reichstagswahl überflügelt die NSDAP in Gröbenzell, das damals ein Ortsteil von Olching war, alle anderen Parteien mit etwa 35 Prozent der Stimmen. Gründe dafür, dass sich Gröbenzell zu einer frühen Nazi-Hochburg entwickelte, sieht Lehnstaedt zum einen in den rührigen Aktivisten, vor allem der SA, die im weiten Umkreis Propaganda trieben, sowie der sozialen Zusammensetzung der Siedlung. Ist Gröbenzell heute eine Vorort der wohlhabenden Mittelschicht, war der Ort damals eine "notige Gemeinde von Zuzüglern", die meist aus München kamen. Bereits 1931 musste in der Bahnhofswirtschaft eine Notküche eingerichtete werden, die im Winter 1931/32 mehr als 7000 Essen ausgab. Die Ausstellung über die NS-Zeit in Gröbenzell wird am Sonntag, 26. April, um 11 Uhr eröffnet. Sie ist in dem kleinen Museum des Vereins im zweiten Obergeschoss der alten Schule aufgebaut und bis 21. Juni jeweils am Sonntag von 10 bis 12 Uhr zu sehen.

© SZ vom 21.04.2015 / bip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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