Gröbenzell:Ausdauer auf dem Mountainbike

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Schon nach einer Stunde voller Schlamm: Oliver Skorna auf dem Rundkurs der Mountainbike-Weltmeisterschaft in Weilheim. (Foto: Privat)

Oliver Skorna wird bei der Weltmeisterschaft Sechster in seiner Altersklasse

Von Julia Kiemer, Gröbenzell

Zwölf Stunden dauert das Rennen bei der Mountainbike-Weltmeisterschaft und es ist anders als normale Rennen. Die Teilnehmer fahren nicht eine gewisse Distanz auf Zeit, sondern sie müssen in den zwölf Stunden so viel Distanz wie möglich zurücklegen. Solch eine Weltmeisterschaft, an der sowohl Hobby-, als auch Lizenz-Fahrer teilnehmen können, fand kürzlich in Weilheim in Oberbayern statt. Mit am Start war auch Oliver Skorna vom SC Gröbenzell, der am Ende den sechsten Platz in seiner Altersklasse erreichte. Nun hieß es die vorgegebene Strecke, einen Rundkurs, so oft wie möglich in den zwölf Stunden zu fahren. Der sechs Kilometer lange Rundkurs war eine "Cross Country Strecke" mit 100 Höhenmetern Unterschied, vielen Schotterpassagen, schnellen Wiesenabfahrten und auch einem kleinen Teil Asphaltstrecke. Einen Rundkurs zu fahren, werde mit der Zeit schon langweilig, bringe aber auch Vorteile, da man die Strecke nach ein paar Runden besser kenne, sagt Skorna. Während des Rennens sind Pausen erlaubt, um etwas zu essen oder Trinkflaschen aufzufüllen. Der Gröbenzeller Trainer pausierte insgesamt etwa 20 Minuten. Man könne sich die Pausen selbst einteilen, sollte aber natürlich wenige Pausen machen, wenn man ambitionierte Ziele erreichen wolle, erklärt er.

Am Renntag meinte es das Wetter nicht gut mit den Teilnehmern, der immer wieder einsetzende Regen erschwerte die Bedingungen für die Teilnehmer immens. Er sei schon nach einer Stunde völlig mit Schlamm bedeckt gewesen, erzählt Skorna, und dadurch sei es auch ziemlich gefährlich geworden. Viele Fahrer gaben deswegen frühzeitig auf. Der 27-Jährige jedoch blieb eisern und radelte unbeirrt weiter. Um so ein Rennen durchzustehen, müsse schon vorher die Motivation groß sein, erklärt der Sportler sein Durchhaltevermögen, denn der Punkt, an dem man sich die Frage stelle, ob man abbrechen solle, komme fast immer. Letztlich wurde das Rennen aufgrund immer schlimmer werdender Bedingungen nach elf Stunden vom Veranstalter abgebrochen. Oliver Skorna hatte zu diesem Zeitpunkt 189 Kilometer in 27 Runden zurückgelegt und insgesamt 2700 Höhenmeter geschafft. Das bescherte ihm einen sechsten Platz in seiner Altersklasse, in der Gesamtwertung fuhr er auf Platz 14 unter den insgesamt 74 Teilnehmern.

Der Gröbenzeller, der als Softwareentwickler arbeitet, hat bereits zum zweiten Mal an solch einer Mountainbike-Weltmeisterschaft teilgenommen. Sein Ziel sei es, sich stetig zu verbessern. Die beiden Rennen seien jedoch aufgrund der Rahmenbedingungen kaum zu vergleichen. Erst vor sieben Jahren begann Oliver Skorna mit dem Mountainbiking. Ein Freund hatte ihn mitgezogen, und so fuhr er bald Rennen, anfangs viel im Team. Im Team sei es natürlich auch interessant, da könne man sich gegenseitig motivieren, so der 27-Jährige. Etwa 20 Stunden trainiert er in der Woche, jedoch nicht nur ausschließlich auf dem Mountainbike. Für die nötige Fitness geht er regelmäßig ins Fitnessstudio. Speziell für die Weltmeisterschaft absolvierte er zwei Trainingslager, eines auf Gran Canaria und eines in Südtirol. Dort wurde trainiert, längere Strecken zu fahren. Insgesamt geht es für ihn beim Radsport darum, seine körperlichen Grenzen ständig neu auszutesten. Darin liegt die Motivation des Gröbenzellers. Als Trainer gibt er seine Erfahrungen bei solchen Rennen gerne weiter. Mit Unterstützung seien solche Sachen eben leichter

© SZ vom 09.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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