Grafrath:Mehr Personal, weniger Lohn

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Zunahme von Teilzeitstellen in Verwaltungsgemeinschaft

Es ist ungewohnt, entspricht aber der Realität. In der Verwaltungsgemeinschaft Grafrath (VG) hat die Zahl der Beschäftigten zugenommen, die Personalkosten indes fallen laut Etat-Planung jedoch heuer geringer aus als 2017. Dadurch sinkt der finanzielle Aufwand für die Verwaltung von 1,63 auf 1,61 Millionen Euro, so dass laut Kämmerin Kerstin Heldeisen die Belastung für die Mitgliedgemeinden auch entsprechend geringer ausfällt. Als Ursache für diese Entwicklung nennt Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei) die Zunahme von Teilzeit- anstelle von Vollzeitkräften sowie eine Neubewertungen von Stellen. Der Rückgang der Personalkosten um 200 000 Euro ist möglich, obwohl eine dreiprozentige Tarifsteigerung schon eingeplant ist und ein "Vermögensschaden im hohen fünfstelligen Bereich bis zum Jahr 2020" berücksichtigt wurde, der im Jahr 2003 infolge einer Personalentscheidung entstanden war. Die Personalkosten stellen mit etwa 71,6 Prozent den größten Ausgabenblock im Verwaltungsetat dar.

Ärgerlich ist laut Kämmerin weiterhin die Tatsache, dass bei der Kreditaufnahme von rund 1,85 Millionen Euro für den Bau des Verwaltungsgebäudes für die gesamte Laufzeit bis 2030 ein Zinssatz von 5,81 Prozent vereinbart worden sei, den man trotz vieler Verhandlungsversuche nicht habe absenken können. Derzeit besteht noch eine Restschuld von gut 750 000 Euro, die Jahr für Jahr mit 61 355 Euro abgestottert werden müssen. Für Zins und Tilgung sind 2018 insgesamt rund 104 000 aufzubringen. Jeder Einwohner der drei Mitgliedgemeinden Grafrath, Schöngeising und Kottgeisering zahlt heuer also 14,32 Euro für das vor 15 Jahren errichtete Gebäude.

Für Investitionen, neues Mobiliar, EDV-Ausstattung, kann die Verwaltungsgemeinschaft auf gut 300 000 Euro zurückgreifen, eine Vermögensumlage wird daher nicht erhoben. Für den Verwaltungsetat müssen die Mitgliedskommunen je nach Einwohnerzahl abführen: Grafrath 705 000 (3803), Kottgeisering 290 000 (1572) und Schöngeising 346 000 Euro (1868 Einwohner).

© SZ vom 23.02.2018 / mann - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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