Grafrath:Beitrag zum Klimaschutz

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Der Austausch von Heizungen soll dazu beitragen, den Ausstoß von Kohlendioxid in Grafrath zu senken

Von manfred Amann, Grafrath

Die Notwendigkeit, etwas für den Klimaschutz zu tun, ist ein erklärtes Ziel. Auf Initiative von Roger Struzena (Grüne) wollen die Gemeinderäte von Grafrath darüber nachdenken, auf welche Weise der Ort zu einer Minderung des Ausstoßes von Kohlendioxid (CO₂) beitragen kann. Ferner soll die Thematik im Zuge der beschlossenen Ortsentwicklungsplanung berücksichtigt werden. Struzena, Umweltreferent und Klimaschutzbeauftragter von Grafrath, hält die Ziele, die Bund, Land und Landkreis für die Reduzierung von CO₂ haben, für "ehrgeizig" und nur dann für erreichbar, wenn die Kommunen alle Möglichkeiten ausschöpfen, auf die Versorgung mit erneuerbaren Energien umzustellen und den Energieverbrauch deutlich zu senken. In einem Bericht zur aktuellen Situation in Grafrath appellierte Struzena an die Ortspolitiker, weiter alle öffentlichen Einrichtungen und Gebäude entsprechend zu sanieren und der Kommune eine Vorbildstellung zu verschaffen.

Für noch wichtiger hält es der Klimaschutzbeauftragte, private Haushalte zu animieren, durch Erneuerung oder Umstellung von Heizungen sowie Wärmedämmungen den Energieverbrauch zu verringern. Struzenas Studie zufolge verbrauchen private Haushalte in Grafrath etwa 70 Prozent der Wärme und sind damit am meisten am CO₂-Ausstoß beteiligt. Laut Statistik sind von insgesamt 1093 Gebäuden in Grafrath 769 vor dem Jahr 1990 gebaut worden und könnten damit durch entsprechende Sanierungen und Verbesserungen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Als nächstes sollte deshalb von der Gemeinde ein Konzept erstellt werden, wie unter Beteiligung der Ortseinwohner eine Minderung des Wärmeverbrauchs erreicht werden könne, schlug der Klimaschutzexperte vor. Er weist darauf hin, dass sich die Gemeinde an staatlichen Förderprogrammen beteiligen könne. So rät Struzena, die Aufnahme in die Förderliste der nationalen Klimaschutzinitiative für ein "klimagerechtes Flächenmanagement" in Verbindung mit der Ortsentwicklung zu beantragen.

"Es gibt schon einige gute Beispiele für energetische Haussanierungen und Niedrigenergiehäuser im Ort, und die Einstellung der Bürger zum Klimaschutz hat sich mittlerweile auch zum Positiven gewandelt", sagte Struzena. Zusätzlich regte der Gemeinderat kostenlose Energieberatung, die Vermittlung von Fachfirmen und Planungsbüros sowie gezielte Informationen für Hausbesitzer an. Möglich wäre auch, Musterquartiere einzurichten und vorhandene Altbauten mit Passivhausstandard als Beispiele zu nutzen. Ziel von Beratungen müsse sein, bei Heizungserneuerungen eine Abkehr von Erdöl zu erreichen. Fast drei Viertel der Wärmenergie werden von Öl-, 14 Prozent von Gasheizungen erzeugt, der Rest aus Holz (6,8 Prozent), Solarthermie (1,6) und mittels Wärmepumpen. Für Neubaugebiete sollten Standards gelten, die über den gesetzlichen liegen. Mit Bauträgern könnte man dies über Verträge absichern.

© SZ vom 14.04.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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