Gesundheitsamt  schreitet ein:Mumpserkrankung in Gröbenzell

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Drei Gymnasiasten müssen zu Hause bleiben, weil sie keinen Impfschutz haben

Von Heike A. Batzer, Gröbenzell

In der Gemeinde Gröbenzell ist ein Mädchen an Mumps erkrankt. Weil seine beiden Brüder am Gymnasium Gröbenzell unterrichtet werden, wurde die Schule nun vom Brucker Gesundheitsamt aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass Schüler ohne ausreichenden Impfschutz zu Hause bleiben. Die Zeit, in der eine Ansteckung möglich ist, beträgt 18 Tage. Laut Hermann Baumgartner, dem Leiter des Gymnasiums, hat sich neben den beiden Brüdern der Erkrankten ein weiteres Kind wegen des aktuellen Falls vom Unterricht abgemeldet. "Wir gehen davon aus, dass die anderen Schüler geimpft sind", sagt Baumgartner. Das liege in der Eigenverantwortung der Eltern.

Bei akuten Fällen wie dem vorliegenden hatte das Gesundheitsamt in der Vergangenheit Mitarbeiter an die jeweilige Schule geschickt, um die Impfpässe der Schüler zu überprüfen und festzustellen, bei welchen kein ausreichender Schutz gegen die Krankheit vorliegt. Derzeit aber fehlt dem Gesundheitsamt das Personal dafür, denn die Mitarbeiter sind nach Auskunft von Amtsleiter Rudolf Summer mit den Einschulungsuntersuchungen an den Kindergärten beschäftigt. Routinemäßig kontrolliert das Gesundheitsamt einmal im Jahr die Impfpässe der jeweiligen Sechstklässler im Landkreis. Von den 77 Prozent, die ihren Ausweis vorlegten, waren zuletzt 94 Prozent einmal, 89 Prozent zweimal gegen Mumps geimpft.

Der Gröbenzeller Mumps-Fall ist der erste in diesem Jahr. Im Vorjahr waren es fünf Fälle gewesen. Typische erste Anzeichen für Mumps sind Schluckbeschwerden und eine dicke Backe, die ihre Ursache in der Schwellung der Ohrspeicheldrüse hat. Die Krankheitsverläufe bei Kindern sind in der Regel weniger schwer als bei Erwachsenen. Komplikationen können jedoch zu Entzündungen von Bauchspeicheldrüse, Hirnhaut oder Hoden führen. Einen separaten Impfstoff gegen Mumps gibt es nicht, die Impfung wird zweimal als Kombinationsimpfung Masern-Mumps-Röteln (MMR) verabreicht. Es handelt sich dabei um einen sogenannten Lebendimpfstoff mit abgeschwächten Erregern.

© SZ vom 28.02.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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