Germering/Puchheim:Geschäftstüchtige Gymnasiasten

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Germeringer und Puchheimer Schüler bei Wirtschaftswettbewerb

Von Julia Kiemer, Germering/Puchheim

Für den Einzug in das bundesweite Finale hat es nicht gereicht. Am vergangenen Montag fand in München der "business@school-Regionalentscheid" statt. Dort kämpften in diesem Jahr auch zwei Schulen aus dem Landkreis Fürstenfeldbruck um das Weiterkommen: Das Max-Born-Gymnasium Germering und das Gymnasium Puchheim. Am Ende mussten sie sich gegen die Kollegen aus Ottobrunn und ihre Idee "WALI" geschlagen geben.

Business@school ist ein Projekt der Bildungsinitiative von "The Boston Consulting Group", das vor 17 Jahren in Zusammenarbeit mit den Schulen entwickelt wurde. Die Schüler haben die Möglichkeit, die Wirtschaft und ihre Funktionweise durch "Learning by doing" kennenzulernen. In drei Phasen werden zuerst ein Großunternehmen und ein kleines oder mittelständisches Unternehmen analysiert, dann soll eine eigene Geschäftsidee mitsamt Businessplan erstellt werden. Wie mache ich eine Idee geschäftsfähig? Wie kann ich mich finanzieren? Hilfe gibt es dabei von dem betreuenden Lehrer und einem zugeteilten Berater von einem der großen Partnerunternehmen. Die Idee wird bei den Regionalentscheiden, später im Bundesfinale vor einer Jury, die aus Vertretern namhafter Unternehmen besteht, präsentiert.

Das Germeringer Max-Born-Gymnasium (MBG) macht bereits seit sechs Jahren bei "business@school" mit. Teil des diesjährigen Teams sind Christoph Brandstätter, Andreas Schneider und Stephanie Zillner, die sich vor dem Projekt noch nicht kannten. Die Drei sind die Erfinder von "ASeCure - Easy Lock", einem Fahrradschloss, das mit einem NFC-Chip, wie man ihn aus Kreditkarten kennt, schnell und einfach geöffnet werden kann. Die persönliche negative Erfahrung mit Fahrradschlössern - der Schlüssel klemmt, man hat ihn verloren oder den Code vergessen - brachte die drei Germeringer auf die Idee. "Mit dem Easy-Lock-Bügelschloss hat man eine technische Alternative mit hoher Sicherheit zu einem angemessenen Preis, der Zeit und Nerven spart", so beschreiben die drei Schüler ihr Produkt. Der Chip ist in einem Armband integriert, "ein als schickes Mode-Accessoire getarnter Fahrradschlossschlüssel", nennen sie es.

Auch das Gymnasium Puchheim ist nicht zum ersten Mal dabei. Schon seit 12 Jahren gehen die Puchheimer an den Start, 2002 und 2008 waren sie sogar Bundessieger. "Da sind wir hier natürlich super drauf", erzählt der betreuende Lehrer Egon Fürstberger. Jan Schmalle, Hannes Dechant, Alessandro Pan, Benedikt Schneid und Dzemaludin Bradaric sind die Entwickler von "Sunturner GmbH". Dabei handelt es sich um eine Sonnenliege, die sich durch ein GPS-Signal nach dem Stand der Sonne ausrichtet. So kann man eine perfekte Bräunung erreichen. Um sich aber nicht zu verbrennen, beinhaltet diese Liege auch eine UV-Messgerät, das warnt, wenn die Strahlung zu hoch ist. "Die Schüler haben im Endeffekt versucht, etwas zu finden, was sich eben umsetzen lässt. Einen konkreten Anlass zur Idee gab es nicht", so Fürstberger. Er finde großartig, dass bei dem Projekt Aspekte wie Teamwork oder das Präsentieren trainiert werden, denn das könne später im Beruf oder in der Universität einen Vorteil verschaffen. Dennoch sei es ein immenser Zeitaufwand, den die Schüler da betreiben würden. Da höre man ab und zu schon einmal ein Jammern, erzählt Fürstberger. "Aber es rentiert sich", das hat er schon von vielen ehemaligen Teilnehmern gehört. Selbst dann, wenn es nicht für den Einzug in das Finale beziehungsweise für den Sieg gereicht hat.

© SZ vom 17.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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