Germering/Olching:Eltern erhalten Geld zurück

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In Germering und Olching haben die Erzieherinnen im Mai gestreikt, Kindertagesstätten sind Tage oder Wochen geschlossen gewesen. Die beiden Städte erstatten den Familien nun einen Teil der Beiträge

Von Julia bergmann und Andreas Ostermeier, Germering/Olching

Eltern, deren Kinder wegen des Streiks im Mai nicht betreut worden sind, bekommen von der Stadt Germering Geld zurück. Von der Rückzahlung sind Eltern betroffen, die ihre Söhne und Töchter in das städtische Kinderhaus Abenteuerland, den Kindergarten Kleiner Muck oder den Kinderhort Kik schicken. Bei den Rückzahlungen handelt es sich um Beträge zwischen zehn und 106 Euro. Die Stadt spricht von einer "pauschalen und großzügigen Regelung". Insgesamt erstattet die Verwaltung wegen der Streiks Vätern und Müttern 7400 Euro. Darauf haben sich die Stadtpolitiker geeinigt.

Die genannten Kinderbetreuungseinrichtungen, die allesamt von der Stadt Germering betrieben werden, hatten im Mai einige Tage oder sogar Wochen geschlossen. Durch den Streik versuchten Erzieher und Erzieherinnen, Verbesserungen in ihren Arbeitsverträgen und mehr Lohn zu bekommen. Viele Eltern hatten Verständnis für das pädagogische Personal bekundet. Dem Streik für mehr Geld und Anerkennung ihres Berufes hatten sich neben Erzieherinnen aus Germering auch Pädagoginnen aus Olching angeschlossen. Eine Einigung zwischen Gewerkschaften und kommunalen Arbeitgebern konnte bislang nicht erreicht werden. Die Gewerkschaftsmitglieder haben einen Schlichterspruch abgelehnt, den Erzieherinnen sind die erreichten Verbesserungen zu wenig. Deshalb droht ein weiterer Streik im Herbst, wenn in sämtlichen Bundesländern die Sommerferien beendet sind.

Der Hort im Abenteuerland blieb im Mai zwei Wochen geschlossen, die Stadt will an die Eltern der Hortkinder deshalb einen halben Monatsbeitrag zurückzahlen. Nach Berechnungen der Verwaltung, die den Stadträten vorgelegt wurden, handelt es sich dabei um Summen zwischen 25 und 75 Euro. Eltern von Kindergarten- und Kleinkindern können mit Rückerstattungen zwischen zehn und 70 Euro rechnen. Ähnlich sieht es für die Eltern aus, deren Söhne und Töchter in den Kleinen Muck gehen. Die Einrichtung war an zwei Tagen geschlossen, an weiteren drei Tagen gab es eine eingeschränkte Betreuungszeit sowie einen Notbetrieb. Wer diesen Notbetrieb nutzte, soll 15 Prozent eines Monatsbeitrages zurückbekommen, wer darauf verzichtete 25 Prozent. Ebenfalls zwei Wochen geschlossen blieb der Hort Kik. Je nach Nutzung des Notdienstes zahlt die Stadt zwischen zehn und 106 Euro an Eltern zurück.

Beiträge unter zehn Euro werden wegen des Verwaltungsaufwands nicht zurückgezahlt. Ebenfalls keinen finanziellen Ersatz wegen des Streiks erhalten Eltern, deren Kinder den Schulkindergarten, den integrativen Hort oder den Kindergarten Sonnenschein besuchen. Die drei genannten Einrichtungen waren jeweils nur einen Tag vom Streik der Erzieher und Erzieherinnen betroffen.

In Olching, wo im Mai bis zu fünf Kinderbetreuungseinrichtungen bestreikt wurden, konnte die Rückerstattung der Gebühren mittlerweile vollständig abgewickelt werden. Den entsprechenden Beschluss fasste der Stadtrat Mitte Juni. Für jeden Streiktag, an dem die Kindertagesstätten geschlossen blieben und die Einrichtungen nicht genutzt werden konnten, haben die Eltern ihr Geld vollständig zurückbekommen. Einzige Ausnahme: Wurde die Betreuungsmöglichkeit in einer der Notgruppen genutzt, gab es für diese Tage kein Geld zurück. Die einzelnen Beträge unterscheiden sich deshalb sehr stark. Zudem hängt die Höhe der Summe auch von der individuell gebuchten Betreuungszeit in den Einrichtungen ab. Die Rückerstattung wurde in Olching mit der Gebührenabrechnung im Juni verrechnet.

© SZ vom 17.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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