Möglicherweise haben ein oder mehrere Anlieger am Raiffeisenweg in Mammendorf ohne Erlaubnis auf Grundstücksgrenzen Nebengebäude beziehungsweise Garagen errichtet. Aus Sicht der Mehrheit im Gemeinderat wären dies dann Schwarzbauten, die man so nicht hinnehmen sollte, denn laut Bebauungsplan ist ein Abstand von wenigstens einem Meter vorgeschrieben. Das Problem dabei ist, dass der Gemeinderat in einem Fall die Grenzbebauung schon einmal abgesegnet hatte. Den Anlass für die Diskussion gab ein Antrag zur Errichtung einer Garage mit Carport, den der Bauwerber ebenfalls auf die Grundstücksgrenze setzen wollte. Das Ansinnen wurde mit einer Zweidrittelmehrheit abgelehnt.
In der Diskussion über die möglichen Schwarzbauten warnte Bürgermeister Josef Heckl (Bürgergemeinschaft/BGM) davor, die anderen Anlieger in "Sippenhaft" zu nehmen, ohne die tatsächlichen Verhältnisse zu kennen.. Entlang des etwa 40 Meter langen Raiffeisenweges stünden mehrere Garagen auf der Grundstücksgrenze und man komme sich vor, durch einen Tunnel zu gehen, hatte Vizebürgermeister (CSU) Peter Muck in der jüngsten Ratssitzung beklagt und vorgeschlagen, die Sachlage vom Bauamt klären zu lassen. Da es immer wieder mal vorkomme, dass sich Bauherren um den Bebauungsplan nicht scherten und die Gemeinde mit ihren Bauten vor vollendete Tatsachen stellten, sollte man einschreiten und Verstöße entsprechend sanktionieren, befand Muck.
Laut Gemeindeverwaltung müssen Nebengebäude zwar nicht innerhalb des Baufensters liegen, der Abstand zur wegseitigen Grundstücksgrenze beziehungsweise zur Straßenbegrenzungslinie muss jedoch eingehalten werden. Wie Mammendorfs Altbürgermeister Johann Thurner (BGM) in der Debatte anführte, stand auf dem Grundstück aber schon vorher ein Gebäude auf der Grundstücksgrenze, so dass man die beantragte Garage auch als Ersatzbau ansehen könne.