Fürstenfeldbruck:Großeinsätze an den Badeseen

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Wasserretter suchten am Sonntag nachts und bei einem weiteren Einsatz am Nachmittag das Pucher Meer ab. Einen Toten gab es an der Amper. (Foto: BRK)

Vier Mal in 24 Stunden rücken die Rettungskräfte aus. In Emmering stirbt ein 76-Jähriger beim Schwimmen in der Amper

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck/Germering

Zu vier Großeinsätzen binnen 24 Stunden sind die Einsatzkräfte von Wasserwacht und Feuerwehr am Sonntag an die Badeseen im Landkreis und an die Amper gerufen worden. Dreimal gingen die Einsätze glimpflich aus, beim vierten konnten die Rettungskräfte nichts mehr tun: Der Notarzt konnte nur noch den Tod eines 76-jährigen Emmeringers feststellen, den Badegäste aus der Amper gezogen hatten.

Zwei junge Männer und eine junge Frau waren am Sonntagnachmittag in Emmering an der Amper beim Baden, als sie bei der Badeinsel einen reglosen Körper im Wasser treiben sahen. Die beiden jungen Männer zogen den Mann an Land und begannen mit Wiederbelebungsmaßnahmen, die Frau setzte einen Notruf ab. Obwohl sie vorbildlich gehandelt hatten, wie Rainer Bertram, der Kreisvorsitzende des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK), später sagte, kam die Hilfe zu spät. Auch die etwa 35 Wasserrettungskräfte und Feuerwehrleute konnten nichts mehr für den Mann tun. Nach Informationen der Kripo Fürstenfeldbruck war der 76-Jährige eine Stunde zuvor etwa 500 bis 600 Meter flussaufwärts zum Schwimmen in die Amper gegangen. An diesem Montag wird entschieden, ob ein Obduktion durchgeführt wird. Nicht einmal zwei Stunden zuvor war am Olchinger See eine Schwimmerin vermisst gemeldet worden, die zusammen mit zwei anderen von der Badeinsel zum Ufer aufgebrochen war, aber zunächst nicht dort ankam. Sie hatte, wie sich später herausstellte, im Wasser eine andere Route gewählt. Kurze Zeit später wurden die Einsatzkräfte am Pucher Meer angefordert, wo zwei Kinder im Alter von zwölf und drei Jahren nicht bei einer anderen Familie angekommen waren. Wasserwacht-Einsatzkräfte waren vor Ort, Feuerwehrleute, ein Hubschrauber. Am Ende stellte sich heraus, dass es ein Fall mangelhafter Absprache war. Die vermeintlich vermissten Kinder waren am Emmeringer See.

Schon in der Nacht auf Sonntag waren die Retter mit einer aufwendigen Suchaktion am Pucher Meer befasst gewesen. Ausgelöst hatte den Großeinsatz die Befürchtung, eine Person könne sich im Wasser befinden oder untergegangen sein, denn auf der Liegewiese waren unweit der Wasserwachtstation ein Handtuch mit aufgedrucktem Rastaman und ein Kapuzensweatshirt der Größe XL gefunden worden. Sofort wurden Erinnerungen wach: In diesem Sommer waren bei Badeunfällen am Emmeringer und Germeringer See bereits drei junge Männer tödlich verunglückt.

An dem nächtlichen Einsatz, der am Samstagabend gegen 22.30 Uhr ausgelöst wurde, waren insgesamt etwa 55 Einsatzkräfte der Wasserwachten und Feuerwehren aus Fürstenfeldbruck, Germering, Grafrath, Olching und München-West beteiligt. Zwölf Wasserretter suchten dabei die Wasseroberfläche des Pucher Meeres und die Uferbereiche ab, acht Taucher suchten unter Wasser. Zu Hilfe nahmen die Einsatzkräfte dabei auch drei Boote, zeitweise wurde die Aktion von einem Polizeihubschrauber begleitet. Feuerwehrleute beleuchteten das Gelände mit Scheinwerfern. Eine halbe Stunde nach Mitternacht wurde die Suchaktion beendet. Auch bei der Polizei war keine Vermisstenmeldung eingegangen.

© SZ vom 06.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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