Fürstenfeldbruck:Zu hohe Geschwindigkeit, zu viele Lastwagen

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Gefahrenstelle: der Zebrastreifen beim City Point (Foto: Johannes Simon)

Brucker Verkehrsforum und Politiker fordern Tempolimit und bauliche Veränderungen für die Schöngeisinger Straße

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Auf der Schöngeisinger Straße in Fürstenfeldbruck sollte im Bereich des City Points Tempo 30 gelten und die Fahrbahn am Zebrastreifen verengt werden. Das fordern Thomas Brückner vom Verkehrsforum, die Stadträtinnen Alexa Zierl (Grüne) und Irene Weinberg (BBV), der stellvertretende SPD-Ortsvorsitzende Martin Haisch (SPD) sowie Markus Dieffenbach, Chef des Naturkostladens.

In einem vom früheren Grünen-Stadtrat Brückner formulierten und an den Zweiten Bürgermeister Erich Raff (CSU) gerichteten Brief wird dies mit der Gefahrenstelle in diesem Bereich begründet. So war dort im März 2015 ein Fußgänger überfahren worden und Anfang Dezember hatte erneut ein Auto eine Frau erfasst. Dieffenbach hatte sich bereits kurz nach Fertigstellung des Zebrastreifens 2014 bei der Stadt gemeldet und vor allem die Absicherung an der stadtauswärts liegenden Seite als unzureichend bezeichnet. Zudem fehlten ausreichend Hinweisschilder und eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30.

Problematisch ist nach Auffassung der Unterzeichner zudem der parallel zur Fahrbahn verlaufende Streifen am Rande des AEZ. Lastwagenfahrer nutzten den abgesenkten Randstein im Bereich des Zebrastreifens als Zufahrt zu diesem Streifen, den sie zum Entladen nutzen. Brückner erinnert daran, dass das Verkehrsforum beim Runden Tisch Radverkehr seit 2012 vergeblich auf die Rangiervorgänge auf dem Zebrastreifen hinweist - "obwohl die ordnungsgemäße Anlieferung im Untergeschoss" des AEZ vorgesehen sei. Beschwerden gibt es auch regelmäßig deshalb, weil auf dem Streifen geparkte Fahrzeuge den aus der Tiefgarage ausfahrenden Autos die Sicht auf stadtauswärts fahrende Autos versperren. Die Stadt soll nun erneut prüfen, ob die Anlieferung in diesem kritischen Bereich erforderlich ist und ob dort Poller eingebaut werden könnten - in Verlängerung der Pollerreihe unter der Arkade. Um der Feuerwehr die Zufahrt zu ermöglichen, müssten diese entfernt werden können.

Tempo 50 ist laut Verkehrsforum auch deshalb zu viel, weil es sich bei der Schöngeisinger Straße im Abschnitt zwischen Hauptstraße und der Bushaltestelle an der Puchermühlstraße um eine belebte Geschäftsstraße mit teils sehr schmalen Fußwegen sowie vielen Ein- und Ausparkvorgängen und Lieferverkehr handle und dort zudem viele Fußgänger sowie Radfahrer unterwegs sind.

"Staatsstraße hin oder her", so Brückner, "die Verkehrssicherheit muss absolute Priorität haben. Wir fordern deshalb die Stadt auf, von der Hauptstraße bis zur Puchermühlstraße einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich einzurichten". Dort solle Tempo 20 gelten. Aus Kostengründen zwar derzeit kaum finanzierbar, sei eine bauliche Verkehrsberuhigung gleichwohl langfristig wünschenswert, so Brückner. Er verweist auf das "Verkehrslenkungs- und Verkehrsberuhigungskonzept für die Innenstadt", das vom Verkehrsforum gemeinsam mit Bund Naturschutz und ADFC bereits 2002 vorgelegt worden war. Das Konzept war im Zuge der Fortschreibung des "Verkehrsmodells Fürstenfeldbruck" 2011 von den Experten der Dorsch International Consultants geprüft worden. Die kamen zu dem Schluss, dass sich dadurch "bereits kurz- und mittelfristig Maßnahmen zur Entlastung der Innenstadt ... erzielen lassen".

Um die Planungshoheit zu gewinnen, empfiehlt Brückner erneut die Verlegung der Staatsstraße 2054, über die seit mehr als zehn Jahren diskutiert wird. Würde die von Landsberg kommende und nach Maisach weiterführende Straße auf die Bundesstraße 471 und die Neulindacher Umgehung verlegt, könnte die Stadt in Eigenregie die Verkehrsberuhigung voranzutreiben. 2014 hatte der Verkehrsausschuss die Stadtverwaltung aufgefordert, "eine Rückstufung der Staatsstraße 2054 innerhalb des Stadtgebietes planerisch voranzutreiben".

© SZ vom 14.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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