Fürstenfeldbruck:220 Wohnungen für Neu-Lindach

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Bruck stellt Weichen für Bebauung des Grimmplatten-Firmengeländes

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Auf dem Gelände der Firma Grimmplatten in Neu-Lindach soll nach dem Umzug des Unternehmens auf eine andere Fläche eine Siedlung mit bis zu 220 Wohneinheiten gebaut werden, in der künftig etwa 530 Menschen leben könnten. Der Bauausschuss hat sich am Mittwoch mehrheitlich für eine Fortführung des Bebauungsplans "westlich der Malchinger Straße" ausgesprochen. Auf der gut 50 000 Quadratmeter großen, teils von Wald gesäumten Fläche zwischen Staatsstraße 2054 und dem Pucher Meer könnten zwei- bis dreigeschossige Mehrfamilienhäuser entstehen, die Dichte der Bebauung könnte mit einer Geschossflächenzahl von maximal 0,75 leicht über der von Einfamilien- und Reihenhäusern geprägten Umgebungsbebauung liegen. Die Details sollen im Zuge eines Wettbewerbsverfahrens festgelegt werden. 40 Prozent und damit knapp 90 Wohnungen sollen im Sozialen Wohnungsbau errichtet werden, wodurch 25 Jahre lang Mieten deutlich unter Marktniveau gesichert wären. Damit wollen die Stadträte auf den Umstand reagieren, dass viele Fürstenfeldbrucker sich die hohen Mieten in der Stadt kaum noch leisten können. Zudem sollen mit einem Teil des Wertgewinns durch die Aufwertung zu Bauland Infrastruktureinrichtungen wie Kitas oder Schulen mitfinanziert werden.

Ulrich Schmetz (SPD) plädierte mit Blick auf die große Wohnungsnot für einen Geschosswohnungsbau, der auch in zweigeschossigen Quartieren realisierbar sei. Wichtig sei auch eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Gabriele Fröhlich (SPD) würde sich auch einen Quartiersplatz als Treffpunkt wünschen. Widerspruch regte sich vor allem bei Markus Droth (CSU), der vor einer Verdichtung am Stadtrand warnte und auch öffentliche Einrichtungen wie einen Bolzplatz vermisst. Er stimmte ebenso gegen das Projekt in dieser Form wie Karl Danke (BBV). Danke befürwortet zwar den Bau von Sozialwohnungen ausdrücklich, würde diese Aufgabe aber gerne vorzugsweise der Stadt selbst übertragen, weil diese einen unbefristeten und direkteren Zugriff auf solche Wohnungen hat als ein privater Bauherr. Nach Worten von Stadtbaurat Martin Kornacher verfügt die Stadt freilich nicht über genügend Flächen.

Kritik regte sich an der geplanten Bebauung einer anderen Fläche, die von der Stadtverwaltung wegen der ähnlichen Dimension herangezogen worden war, um eine anschaulichen Vergleich zu bekommen: Für das Grundstück östlich der Veilchenstraße wünschen sich viele Stadträte eine deutlich geringere Verdichtung als die Verwaltung bislang vorsieht. Hans Schilling: "Das geht so nicht!"

© SZ vom 30.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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