Fürstenfeldbruck:Wenn Politik zur Nebensache wird

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Das nun schon traditionelle alljährliche After-Work-Event der Frauen-Union nimmt wieder den Charakter einer zwanglos-geselligen Plauderrunde an

Von Julia Kiemer, Fürstenfeldbruck

Lounge in the City. Klingt fast so wie Sex and the City. Na gut, für die Herren der Schöpfung vielleicht nicht, aber die meisten Frauen erinnert der Name schon ein bisschen an Carrie Bradshaw und ihre drei New Yorker Freundinnen. Auch der Schriftzug des Plakats ähnelt dem der US-amerikanischen Serie. Bei "Lounge in the City", dem jährlichen After-Work-Event der Kreis-Frauen-Union und der Jungen Union Fürstenfeldbruck, geht es aber natürlich nicht um Sex, sondern um ein entspanntes Beisammensein, ein "Socialising" ohne Rahmenprogramm oder große Reden, ein "ins Gespräch kommen" . "Dass man einfach mal zusammenkommt, ein bisschen ratscht und sich außerhalb des politischen Rahmens trifft", so erklärt es Thuy Tran, die Kreisvorsitzende der Jungen Union. Die Politik sei bei "Lounge in the city" nebensächlich. Weit weg ist sie trotzdem nicht, die derzeit allseits präsente Thematik der Flüchtlinge ist auch beidem After-Work-Event in aller Munde. "Ganz kann man die politischen Ereignisse eben doch nicht wegschieben", so Katharina Plabst, Kreisvorsitzende der Frauen-Union.

Das Wetter spielt an diesem Donnerstagabend mit, die herbstliche Abendsonne zaubert ein nettes Ambiente auf der Terrasse des Parkcafés, wenngleich es auch mit der Zeit ein wenig frisch wird. Der Termin für das Event, das bereits zum vierten Mal in Fürstenfeldbruck stattfindet, wurde in diesem Jahr auf September verschoben und nicht mehr im Juli veranstaltet. "Das hatte einfach nur organisatorische Gründe, Katharina Plabst und ich sind relativ neu im Amt und im Juli war viel los, da mussten wir erst einmal einen passenden Termin finden", erklärt Tran. Zudem habe man das Event nicht in den August legen wollen. "Und in der Wiesn-Zeit passt's ja dann auch nicht so gut", so Plabst.

Deshalb also im Herbst. Die Terrasse füllt sich trotz des schönen Herbstwetters nur langsam. Einige Damen haben es sich schon gemütlich gemacht und trinken Prosecco und Weißwein. Am Ende sind etwa 30 Besucher bei dem After-Work-Event. Drei Gruppen jedoch machen sich an diesem Abend rar: Die CSU-Prominenz, die jungen Menschen und die Herren der Schöpfung. Und die junge Generation käme jetzt erst aus der Arbeit oder sei anderweitig unterwegs, erklärt Tran entschuldigend. Landrat Thomas Karmasin sei noch im Urlaub, der Abgeordnete Alex Dorow habe sich per Facebook entschuldigt. "Ansonsten hat von der "Prominenz" niemand zu- oder abgesagt, da lassen wir uns einfach mal überraschen, wer kommt" , so Plabst. Ein paar Männer haben sich trotzdem eingefunden und denen gefällt das gesellige Zusammensein, wie auch den restlichen Besuchern. "Ich fühl' mich total wohl in der Damenrunde und es macht Spaß sich auszutauschen", erklärt Benjamin Miskowitsch, Gemeinderat in Mammendorf, schmunzelnd.

© SZ vom 12.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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