Fürstenfeldbruck:Unter Kontrolle

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Jutta Sellin, Geschäftsführerin der Kreishandwerkerschaft und Innungsobermeister Werner Nau bei der Versammlung der Bäckerinnung. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Bäcker sehen sich mit steigender Zahl an Prüfungen konfrontiert

Von maren jensen, Fürstenfeldbruck

Amazon, Mindestlohn, Lebensmittelkontrollen: Bei der Versammlung der Bäckerinnung kamen wichtige Themen auf den Tisch. Am vergangenen Dienstag zog der Vorstand eine Bilanz über das vergangene Jahr. Zuerst versuchte Obermeister Werner Nau die in letzter Zeit immer wieder aufkommenden Gerüchte über Urlaubsgeldstreichung und Kündigungen richtig zu stellen. Zwar stimme es, dass Kürzungen vorgenommen wurden, dies jedoch aus gutem Grund. Ein Teil des Geldes wird in der Rentenversicherung angelegt. "Wenn jemand 500 Euro hat, gibt er es meistens sofort aus. So wollen wir an die Zukunft unserer Mitarbeiter denken", verspricht er. Ein weiterer Punkt war die zunehmende Kündigungszahl. "Dabei handelte es sich um ein Tarifproblem. Unser Personal ist unser teuerstes Gut. Gerade unsere Branche hat es nicht im Überfluss. Deshalb sollten wir sorgsam damit umgehen", sagt Nau.

Diskutiert wurden auf der Versammlung auch die zunehmenden Kontrollen zur Einhaltung von Mindestlöhnen. "Das ist nur gerecht. Auch in unserer Branche gibt es immer noch Betriebe, die ihre Mitarbeiter ausbeuten und sich nicht daran halten. Wir halten uns schließlich auch daran", argumentiert Ehrenobermeister Franz Höfelsauer. Aber nicht nur tarifliche Kontrollen werden zunehmen, sondern auch die Lebensmittelüberprüfung. "Achtet darauf, dass der Aluminiumgehalt nicht zu hoch wird", appelliert Nau an seine Schützlinge. "Zwar weiß fast jeder, dass in Getreide ein natürlich hoher Wert enthalten ist, dieser muss nach neuer Vorschrift allerdings gesenkt werden", sagt er. Abschließend diskutierte der Vorstand über die Kostprobe von Christstollen. "Manche Menschen nehmen sich meistens drei bis vier Scheiben mit und das reicht ihnen für den gesamten Winter. So geht das nicht weiter!"

Ob in Zukunft nur noch Kostproben gegen geringe Bezahlung angeboten oder ganz weggelassen werden, steht noch nicht fest. "Falls wir wirklich ein kleines Tütchen für einen Euro anbieten sollten, dann nur für den guten Zweck", stellt Nau fest. Weitere Ziele für das Jahr 2016 sind die Verwendung von mehr regionalen Produkten, die Erweiterung des Praktikumangebotes und die Stärkung des Berufsbildes.

© SZ vom 23.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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