Fürstenfeldbruck:Umweltpolitische Basisarbeit

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Der neue Vorstand der Brucker Naturschützer: Holde Tietze-Härtl (vorne, von links), Thomas Brückner, Friedrich Meyer-Stach, Angelika Singer sowie Renata Springer (hinten, von links), Claudia Längler und Katharina Strecker. (Foto: Günther Reger)

Der Bund Naturschutz verzeichnet eine stetig wachsende Zahl an Mitgliedern

Von Karl-Wilhelm Götte, Fürstenfeldbruck

526 Mitglieder hat der Bund Naturschutz Fürstenfeldbruck und Emmering aktuell. Nur 21 von ihnen waren bei der Mitgliederversammlung mit Neuwahlen anwesend. Die Versammlung ging einem Sommerfest voraus und fand in der Gärtnerei Würstle statt. Im Gewächshaus kamen alle Beteiligten ins Schwitzen, und die Anwesenden konnten sich vorstellen, was es heißt, direkt an der B 471 zu wohnen, von der der Autolärm durch alle Ritzen dringt. Der Vorsitzende Friedrich Meyer-Stach war bei seinem Vorstandsbericht manchmal nur schwer zu verstehen.

Der Zustrom von Mitgliedern zur Ortsgruppe Fürstenfeldbruck und Emmering ist beachtlich. Seit 2014 kamen 101 neue Mitglieder hinzu. Der für vier Jahre wiedergewählte Vorsitzende Meyer-Stach betrachtet den Bund Naturschutz als Lobby für die "Rettung der Natur" und der Umwelt mit einer entsprechenden politischen Stoßrichtung. "Wir erreichen nur etwas, wenn wir Druck von unten machen", sagte Meyer-Stach und appellierte an die Mitglieder, den Abgeordneten angesichts der kommenden Bundestagswahl "Angst vor einer Wiederwahl zu machen", wenn sie die Ziele des BN nicht unterstützten.

Peter Dorfmeister und Richard Bartels schieden aus dem Vorstand aus. Dafür rückte Holde Tietze-Härtl als zweite Vorsitzende nach. Sie kümmert sich mit Brigitte Thema und Anke Simon um die Umweltbildung besonders für Kinder und sorgt für den Nachwuchs in der Ortsgruppe. "Dieses Thema ist sehr positiv besetzt", schilderte Tietze-Härtl der Versammlung ihre Erfahrungen mit Kindern an Puchheimer Grundschulen. Vor allem die Bienen würden die Kinder sehr interessieren. 60 Schulklassenführungen hätten dazu stattgefunden. Zudem sei die Kindergruppe im Bauwagen am Tonwerk in Emmering, die sich einmal im Monat trifft, ein großer Erfolg. Claudia Längler leitet die neu gegründete Jugendgruppe ab zehn Jahren aufwärts. Sie trifft sich regelmäßig am Bienenhaus am Ostanger in Emmering.

Meyer-Stach musste in seinem Rechenschaftsbericht auch Niederlagen der Ortsgruppe eingestehen. Am meisten schmerzte ihn, dass die "schützenswerte Waldfläche in der Hasenheide", so der Vorsitzende, für einen Parkplatz der Firma Schleifring herhalten musste. Auch beim Bau des Kindergartens im Kester-Häuser-Park wären die Verbesserungsvorschläge des Bundes Naturschutz nahezu ignoriert worden. Der Arbeitskreis Amper, der vor drei Jahren installiert worden war, wurde in den monatlichen Stammtisch integriert. "Die Zuarbeit aus Olching und Schöngeising hatte nachgelassen", merkte Meyer-Stach kritisch an. Nicht nachlassen werde die Ortsgruppe in Sachen Grünflächen und Blumenwiesen in der Stadt. Ein Gespräch mit der neuen Umweltbeauftragten der Stadt habe Anfang 2017 stattgefunden.

Vorsitzender Meyer-Stach bekräftigte in seiner Ansprache die Forderungen des BN, die Ochsenwiese an der Brucker Oskar-von-Miller-Straße zu schonen. Die frühere Blühwiese sei jedoch verschwunden, beklagte er, weil das Areal regelmäßig als Parkplatz bei Veranstaltungen genutzt werde. Bei Veranstaltungen des Veranstaltungsforums Fürstenfeld werde immer wieder über dessen Grundstücksgrenze hinaus die Wiesenfläche am Amperarm einbezogen. "Dieser geschützte Uferstreifen wird nicht beachtet", monierte Meyer-Stach. Zudem sei es auch schon zu Flurschäden gekommen. Einhellig wieder in den Ortsgruppenvorstand gewählt wurden Thomas Brückner als Schriftführer und Katharina Strecker als Kassiererin. Angelika Singer ist die neue dritte Vorsitzende.

© SZ vom 24.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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