Fürstenfeldbruck:Stifte, Hefte, Lineal

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Auf den ersten Schultag vorbereitet: Renate Sieber vom Schreibwarengeschäft Schlaegel in Fürstenfeldbruck bietet Bastel- und Schreibutensilien an. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Schreibwarengeschäfte und Drogeriemärkte haben sich mit Schulutensilien eingedeckt, um Eltern und Schülern anbieten zu können, was die Lehrer für den Unterricht wünschen

Von Max Keldenich, Fürstenfeldbruck

Wenn an diesem Dienstag die Schule wieder anfängt, klingeln bei Schreibwarengeschäften und Drogeriemärkten mit entsprechendem Sortiment die Kassen. Dann kommen viele Schüler und Eltern aus dem Landkreis in die Geschäfte, um sich mit Heften, Bleistiften, Zirkeln und Malkästen einzudecken. Der Gymnasiast Luca Striebel hat sich bereits am Montag auf den Weg gemacht und ist mit seiner Mutter zum Schreibwarenhändler Schlaegel gegangen. Dort besorgte sich der Schüler der siebten Klasse des Rhabanus-Maurus-Gymnasiums Sankt Ottilien erst einmal einige "Basics", wie Klebstoff und Stifte. Die anderen Dinge, wie Hefte und Mappen, wird er im Laufe der Woche einkaufen. "Jeder Lehrer hat da andere Vorgaben. Wir bekommen Listen, welche Materialien wir benötigen", sagt der Schüler.

Für diese Woche rechnet auch Renate Sieber mit längeren Schlangen an der Kasse. Bisher sei es noch recht ruhig zugegangen, aber dies werde sich vermutlich ändern. Die Inhaberin des Schreibwarengeschäfts in der Augsburger Straße hat manche Schüler schon vor den Sommerferien mit den passenden Utensilien versorgt. "Dadurch entzerrt sich das Ganze. Trotzdem werden in den kommenden Tagen viele Schüler zu uns kommen", erklärt Sieber. Die Anforderungen änderten sich jedes Jahr: Mal werden Hefte mit, mal ohne Seitenrand stark nachgefragt. Auch hätten einige Schulen Listen auf ihre Internetpräsenz hochgeladen, so dass die Schüler flexibel einkaufen konnten. Die Preise für die "Basics" wurden etwas gesenkt, doch auch Sieber weiß, dass Discounter und Drogeriemärkte günstiger sind. Gleichwohl sieht sie den entscheidenden Vorteil des Schreibwarengeschäfts in der Nähe zum Kunden: "Wir sind ein Familienbetrieb und kennen viele Leute. Wir können professionelle Beratung bieten. Manche Mütter kommen völlig überfordert zu uns und verlassen das Geschäft mit einer vollen Einkaufstüte, weil sie hier alles bekommen", sagt Sieber. Zudem könnten auch spezielle Produkte bestellt werden.

Beim Drogeriemarkt Rossmann wird das Sortiment hingegen zentral festgelegt. Die Filiale in der Schöngeisinger Straße wurde nach dem Konzept "Syn" gestaltet, was für Synergie steht. Die Drogeriekette wollte sich so breiter aufstellen und der herkömmlichen Produktpalette weitergehende Waren hinzufügen. Filialleiter Tony Steinig rechnet erst in dieser Woche mit dem großen Ansturm. Dann wird der "Schulbus" aufgestellt, ein entsprechend gestaltetes Regal mit weiteren Materialien, die den Wünschen von Schülern und Eltern entsprechen sollen. "Das ist unser Verkaufsmagnet. Bisher ist noch nicht viel passiert, aber wir stellen uns auf die große Nachfrage ein und haben größere Mengen von Schreibmaterialien auf Lager", sagt Steinig.

Auch die Drogeriekette Müller hat sich auf den Ansturm nach den Schulferien vorbereitet und wirbt mit "1000 Artikeln" für seine Produkte, die im Preis gesenkt seien. Auf Nachfrage erklärt die Filiale, dass der Absatz verkaufter Schreibwaren höher sei als zum gleichen Zeitpunkt im vergangenen Jahr. Besondere Angebote zögen neben Schülern auch Studenten an, die sich im Hinblick auf das kommende Semester mit Stiften und Schreibpapier ausrüsten wollen. Mit den Offerten aus einem weiteren 16 Seiten starken Prospekt hofft das Unternehmen, zusätzliche Kunden gewinnen zu können.

Zu den Konkurrenten der Drogeriemärkte zählt das Schreibwarengeschäft "Treffpunkt Wagner". Schon ab Mitte Juli hatte die Filiale die Preise für Hefte und Stifte gesenkt. Leiterin Brigitte Hannig erwartet für diese Woche wieder zahlreiche Schüler, darunter bekannte und einige neue Gesichter. Die Kunden wüssten das Angebot eben zu schätzen, denn Beratung und Präsentation zählten zu den Stärken von Schreibwarengeschäften, sagte sie. Von einem Sterben der Schreibwarengeschäfte könne daher keine Rede sein.

© SZ vom 15.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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