Fürstenfeldbruck:Spannender Jahresbeginn

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CSU und BBV entscheiden über OB-Kandidaten

Von Gerhard Eisenkolb, Fürstenfeldbruck

Für die Fürstenfeldbrucker CSU und die BBV ist der Jahresbeginn mit einer der wichtigsten Entscheidungen für 2017 verbunden. Die Vorstände beider Gruppierungen wollen sich bis spätestens Mitte Januar auf einen Bürgermeisterkandidaten einigen - im Gespräch sind ausschließlich Männer -, den sie der Mitgliederversammlung zur Nominierung vorschlagen wollen. Für CSU und BBV geht es um sehr viel. Die BBV will weiterhin den Rathauschef stellen, die CSU möchte nach der bitteren Wahlniederlage 2014 das Rathaus zurückerobern. Und beiden Gruppierungen wissen, dass der Erfolg davon abhängt, ob sie Bewerber präsentieren können, die die Wähler in Fürstenfeldbruck überzeugen.

Bei der BBV zeichnet sich nach SZ-Informationen ab, dass die Mehrheit der Mitglieder bereit sei, den Gröbenzeller Martin Runge zu akzeptieren. Runge saß 15 Jahre für die Grünen im Landtag und ist zurzeit Zweiter Bürgermeister in Gröbenzell. Eine Kandidatur von Runge hätte den Vorteil, dass die BBV einen gemeinsamen Wahlkampf mit den Brucker Grünen führen könnte und ihr gemeinsamer Bewerber gute Chancen hätte, die Stichwahl zu erreichen. Dann wäre das Rennen offen. Allerdings will Runge gebeten werden. Es gilt als sicher, dass er sich nicht einer Kampfabstimmung gegen einen Bewerber aus den Reihen der BBV stellen wird. So etwas hat er nicht nötig.

Bei der CSU gibt es Anzeichen dafür, dass es zurzeit eher einen Kandidaten Erich Raff geben könnte, denn Andreas Lohde. Beide haben zwar die Unterstützung des Vorstands, nur wurde intern vereinbart, dass es keine Kampfabstimmung zwischen Raff und Lohde geben soll. Als amtierender Brucker Bürgermeister verfolgt Raff seit Langem eine klare Linie. Er macht aus seinen Ambitionen kein Geheimnis, verbindet eine Kandidatur aber mit einer Bedingung. Der pensionierte Polizist Raff will, wie er sagt, nur antreten, wenn Andreas Lohde vorher verzichtet. Geschieht das nicht, lässt er Lohde den Vortritt, der bereits der OB-Kandidat der CSU bei der Kommunalwahl 2014 war, in der Stichwahl aber gegen Klaus Pleil (BBV) unterlag. Raff könnte mit dem Bonus des amtierenden Bürgermeisters antreten. Die beiden CSU-Politiker wollen in den kommenden Tagen bei einem klärenden Gespräch entscheiden, wer von ihnen verzichtet. Es werde eine einvernehmliche Lösung geben, heißt es dazu. Fragt sich nur, warum Lohde so lange zögert, sich zu erklären. Es könnten taktische Erwägungen sein - so wird Lohne auch nachgesagt, im Jahr 2018 an einer Landtagskandidatur interessiert zu sein -, aber auch persönliche.

Bevor die BBV entscheidet, ist noch intern Überzeugungsarbeit für Runge zu leisten. Für Runge sprechen seine Nähe zur BBV, vor allem seine politischen Erfahrungen auf kommunaler und auf Landesebene. Gegen ihn wird ins Feld geführt, dass er kein Fürstenfeldbrucker ist.

Seit September 2015 vertritt Raff den seit einem schweren Herzinfarkt krank geschriebenen OB Klaus Pleil (BBV). Der Bürgermeisterstellvertreter möchte, dass der CSU-Kandidat erst nach Ablauf der Einspruchsfrist von OB Pleil zum amtsärztlichen Gutachten und der damit verbundenen Versetzung in den Ruhestand präsentiert wird. Diese Frist endet in der ersten Januarwoche. Eine Woche danach soll der Stadtrat über die Versetzung in den Ruhestand entscheiden. Erst danach lädt die BBV zu einer Mitgliederversammlung.

© SZ vom 31.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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