Als der Berufsinfo-markt in der Sparkasse 1979 zum ersten Mal veranstaltet wurde, war die Situation eine vollkommen andere als heute: Telefone gab es nur mit Kabel und Computer kannte man zwar schon dem Namen nach, aber sie waren noch weit davon entfernt, große Bereiche des Lebens zu dominieren. Auch die Lage auf dem Arbeitsmarkt war damals anders: Es herrschte Lehrstellenmangel, die Unternehmen konnten sich unter vielen Bewerbern denjenigen aussuchen, den sie für den am besten geeigneten hielten. Heute ist es genau umgekehrt: Die Unternehmen suchen händeringend nach gut ausgebildeten Fachkräften. Schüler mit einem guten Abschlusszeugnis können bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz aus einer Vielzahl von Angeboten auswählen.
"Es ist in der Tat immer mehr eine Herausforderung, qualifiziertes Personal zu bekommen", bestätigt Dirk Hoogen. Er begleitet die Veranstaltung des Arbeitskreises Schulewirtschaft Fürstenfeldbruck als Pressesprecher der Sparkasse immerhin schon seit 23 Jahren und hat somit einen guten Überblick über die Entwicklung des Marktes. Nach seiner Wahrnehmung sind es über die Jahre immer mehr Aussteller geworden. Insgesamt 40 potenzielle Arbeitgeber, darunter diverse Handwerksinnungen, das Landratsamt oder die Stadtwerke, werden am Sonntag im Verwaltungszentrum der Sparkasse unterschiedliche Berufe vorstellen. Das Besondere ist, wie Hoogen betont, dass sich keine Einzelunternehmen vorstellen, sondern die verschiedenen Berufsbilder dargestellt werden. "Es gibt zum Beispiel keinen Stand Sparkasse, es gibt einen Bankenstand." Und die Kreisbehörde präsentiert unter anderem die Berufe Verwaltungsfachangestellte/r in der Kommunalverwaltung oder das duale Studium zum/zur Diplom-Verwaltungswirt/-in.
Der Arbeitskreises Schulewirtschaft veranstaltet den Markt in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit, Berufsschule, Kreisjugendring, Handwerk, Handel und Gewerbe in der Region, den freien Berufen und dem öffentlichen Dienst, sowie dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Die Sparkasse ist Organisator.
Der Kreisjugendring hat dem Sparkassensprecher zufolge im Vorjahr die Besucher befragt. Ergebnis der Umfrage: 43 Prozent hatten vor dem Besuch des Berufsinfo-markts noch nicht mit der Suche nach einem Ausbildungsplatz begonnen. 79 Prozent der Befragten gaben an, dass für sie der Besuch bei ihrer Suche geholfen hat. Und 92 Prozent fühlten sich gut informiert.
Was sich freilich im Lauf der Jahre auch geändert hat, ist Hoogen zufolge, dass im Grunde alle Berufssparten von analogen zu digitalen Arbeitsweisen übergegangen sind. Konstant hingegen ist das rege Interesse am Berufsinfomarkt, der in dieser Art im Landkreis einzigartig ist. Zwar organisieren viele Schulen Veranstaltungen mit ähnlich klingenden Namen. Aber im Unterschied zum Markt in der Sparkasse präsentieren sich dort einzelne Unternehmen, im Verwaltungszentrum werden eben Berufsbilder vorgestellt. Angesichts dieser Besonderheit verwundert es nicht, dass normalerweise etwa 1000 Besucher zu der Veranstaltung kommen.
Berufsinfomarkt, Verwaltungszentrum der Sparkasse Fürstenfeldbruck (Oskar-von-Miller-Straße 4), Sonntag, 10 bis 15 Uhr, Eintritt frei