Fürstenfeldbruck:SCF-Präsident spricht von Schlammschlacht

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Jakob Ettner weist die Rücktrittsforderungen aus der Seniorenabteilung des Fußballklubs nachdrücklich zurück

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Der Streit ums geeignete Personal an der Spitze des Sportclubs spitzt sich zu. Präsident Jakob Ettner wies am Montag die Vorwürfe der Seniorenabteilung "Alte Liga" sowie Rücktrittsforderungen zurück. Er sieht sich als Opfer einer Schlammschlacht und wirft seinen Kontrahenten vor, über Intransparenz zu klagen, aber eigene Fehler vertuschen zu wollen. Der Brucker Fußballverein hat in den zurückliegenden Jahren Schulden angehäuft und steht unter Aufsicht eines Insolvenzverwalters. Bislang sind Versuche gescheitert, genügend Geld zusammenzubekommen, um mit Gläubigern (vor allem Finanzamt und Stadt) doch noch einen Vergleich aushandeln zu können.

"Eine absolute Sauerei": SCF-Präsident Jakob Ettner. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Ehrenpräsident Albrecht Huber, Ex-Präsident Hans Hahn sowie SCF-Mitglied und Stadtrat Karl Danke sprechen Ettner, der die Leitung des bereits tief verschuldeten Vereins vor vier Jahren übernommen hatte, die Führungsqualität ab und forderten seinen Rücktritt respektive die Einberufung einer Hauptversammlung, um ihn abwählen zu können. In SCF-Kreisen kursiert mit "Alte-Liga"-Mitglied Thomas Griesgraber, 45, bereits der Name eines möglichen Nachfolgers.

Thomas Griesgraber. (Foto: Günther Reger)

Auslöser für die am vergangenen Samstag einberufene Pressekonferenz von Huber, Hahn und Danke könnte der Rüffel eines Insolvenzexperten sein, der "Alte-Liga"-Abteilungsleiter Gerhard Knöchel am Vortag im Namen des vorläufigen Insolventverwalters aufforderte, Belege für Zahlungen in den zurückliegenden Wochen nachzureichen, nicht weiterhin eigenmächtig und ohne Rücksprache mit dem Insolvenzverwalter über Ausgaben zu entscheiden sowie Barabhebungen zu unterlassen. Ettner fühlt sich vor allem "vom Dreigestirn Hahn, Huber und Knöchel" diffamiert. Deren Vorwurf, sie seien in die ganzen Vorgänge nicht eingebunden, sei haltlos, seien sie doch teilweise selbst "Bestandteil der Betriebsprüfung" und würden deshalb vom Insolvenzverwalter auch schriftlich informiert. Hans Hahn kenne alle relevanten Unterlagen, glaubt Ettner.

Die Summe, mit der der SCF der drohenden Eröffnung des Insolvenzverfahrens noch entkommen könnte, schätzt der Vereinspräsident auf 120 000 Euro. Weil sich bislang trotz mehrmaliger Aufrufe an alle Vereinsmitglieder und Sponsoren nicht genügend Geldgeber fanden, schätzt Ettner die Aussichten bis zum Stichtag 14. März nicht sehr gut ein. Zu der von den früheren Präsidenten geforderten Einberufung einer Hauptversammlung wollte er sich am Montag nicht äußern.

© SZ vom 06.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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