Fürstenfeldbruck:S 4 wird Thema am runden Tisch

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Ministerpräsident Horst Seehofer will zusammen mit MVV-Landräten im Oktober den Bahnausbau beschleunigen

Von Erich C. Setzwein, Fürstenfeldbruck

Erst war es ein "Vier-Phasen-Programm" für den Ausbau den Bahnausbau in der Region. Aus dem machte der bayerische Verkehrsminister Joachim Herrmann ein "Drei-Phasen-Programm", um kurz-, mittel- und langfristig die notwendigen Maßnahmen für die S-Bahnlinie 4 zu starten. Doch ob und wann der Bahnsteig eins in Fürstenfeldbruck bis Ende 2020 gebaut und der barrierefreie Ausbau des Bahnhofs Puchheim bis Ende 2021 erledigt ist, ist wieder offen. Denn Ministerpräsident Horst Seehofer selbst wird im Oktober Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter, die Landräte im MVV-Gebiet sowie Vertreter der Bahn und des Bundesverkehrsministeriums zu einem runden Tisch einladen. Das Ganze nennt er "Verkehrspakt Großraum München".

Das klingt nach großem Tamtam, doch der für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) zuständige Experte im Landratsamt, Hermann Seifert, zeigte sich in der Sitzung des Energie-, Planungs- und Umweltausschusses des Kreistages am Montag zuversichtlich, dass dieser runde Tisch tatsächlich Verbesserungen bringen und zu einer Beschleunigung beitragen könnte. Was aus den Plänen des Drei-Phasen-Programms werden könnte, ist noch nicht bekannt. Vorgesehen war, dass sich auf S 3, 4 und 8 vor, während und dann auch nach dem Bau der zweiten Stammstrecke etwas für die Pendler getan wird. Zur ersten Phase gehörten die Baumaßnahmen in den Bahnhöfen Fürstenfeldbruck und Puchheim, zur zweiten der ganztägige 15-Minuten-Takt auf der S 3 sowie halbstündige Express-S-Bahnen und stündlichen Halten der Züge von Mering in Althegnenberg, Haspelmoor und Mammendorf. Außerdem sollte schon während des Stammstreckenbaus auf der S 4 ein 15-Minuten-Takt den ganzen Tag über eingeführt werden und die neue Regional-S-Bahn ab Buchloe alle halbe Stunde in Fürstenfeldbruck und Puchheim halten. Auf der derzeitigen Flughafenlinie S 8 sollte es ebenfalls einen 15-Minuten-Takt geben und zusätzlich Express-S-Bahnen ab Herrsching mit dem Halt in Germering-Unterpfaffenhofen.

Dabei wird es nicht allein von einem runden Tisch in München abhängen, welche Verbesserungen es wirklich in absehbarer Zeit geben wird. Entscheidend könnte sich auch auswirken, ob Joachim Herrmann einen Posten in der neuen Bundesregierung bekommt, wer sein Nachfolger als bayerischer Staatsminister für Inneres und Verkehr wird und ob das Ministerium diesen Zuschnitt auch behält. Denn erst vor vier Jahren hatte Herrmann zu seinem Innenressort den Bereich Verkehr hinzubekommen.

Eigentlich hätten die Ausschussmitglieder am Montag einen Bericht aus der Obersten Baubehörde erwartet. Doch der Zuständige für Schienenpersonennahverkehr ließ sich kurzfristig entschuldigen. ÖPNV-Experte Seifert konnte dennoch Auskunft geben über einige Änderungen zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember dieses Jahres. So werden nachmittags zwischen 14 und 16 Uhr auf der S 3 Lücken im Takt geschlossen und auf der S 4 zur gleichen Zeit ein Langzug nach Geltendorf und wieder zurück eingesetzt. Verbesserungen für Germeringer Pendler auf der Linie 8, auf der mit ziemlicher Regelmäßigkeit Züge entfallen und Lücken in den Takt gerissen werden, sind momentan offenbar nicht geplant.

© SZ vom 27.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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