Fürstenfeldbruck:Promi-Besuch mit Riesen-Popcorn

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Auf Promotiontour: Sebastian Bezzel (links) und Daniel Christensen machen Station im Brucker Scala-Kino. (Foto: Günther Reger)

Der Eberhofer und der Flötzinger: Sebastian Bezzel und Daniel Christensen zu Gast beim Brucker Kinopublikum

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck

"Des is doch der Flötzinger!" Mit Erstaunen nehmen ein paar Besucher Notiz von einem kleinen jugendlich wirkenden Mann mit hippem dunklen Vollbart, der sich auf der Galerie über ihnen mit ein paar anderen Menschen unterhält. Ja, wirklich, das ist der Flötzinger! Mit ihm hatten die Filmfreunde nicht gerechnet, die am frühen Freitagabend ins Fürstenfeldbrucker Scala-Kino gekommen waren. Angekündigt war der Eberhofer. Aber der ist ja auch gekommen. Und der ist ja auch der Wichtigste.

Der Eberhofer alias Sebastian Bezzel ist gerade auf Promotiontour für seinen neuen Film "Grießnockerlaffäre", den vierten Teil der schrägen Krimi-Reihe von Rita Falk. Vom Kinostart am 3. August an schaute er zehn Tage lang persönlich in 25 Kinos in Bayern und Österreich vorbei, mal mit dem Birkenberger Rudi und mal mit dem Flötzinger. Nun also Fürstenfeldbruck.

Im weißen Audi-SUV mit Filmtitel-Schriftzug fahren sie vor, die beiden Schauspieler und ihre Entourage von der Filmfirma Constantin. Alles ist streng durchgetaktet, schließlich geht es danach noch weiter nach Aichach. Christensen schleppt einen hüfthohen Riesensack Popcorn in den Kinosaal, in dem gerade noch der Abspann der "Grießnockerlaffäre" läuft. Ein neunjähriger Kinobesucher wird das Popcorn später mit nach Hause nehmen dürfen.

Der Eberhofer ist längst Kult. Bezzel spielt den Dorfpolizisten Franz Eberhofer, der mit einer Bierruhe und dem wunderbar-gelangweilten Blick in der Provinz ermittelt, gerne mal mit seinem alten Polizeiauto eine zusätzliche Runde im Kreisverkehr dreht und ein bisweilen unglückliches Verhältnis mit der Susi hat. Dass Bezzel wie schon im Vorjahr auch diesmal ins Scala kommt, darüber freuen sie sich dort riesig. Wie auch über den Erfolg des aktuellen Streifens mitten im Sommer. "Ein Traum", sagt Scala-Geschäftsführer Markus Schmölz, der mit einigen aus dem Brucker Kinoteam eine Statistenrolle in der "Grießnockerlaffäre" übernommen hatte. Mehr als 5500 Brucker haben den Film inzwischen gesehen.

Bezzel und Christensen stehen vor der Leinwand, die Besucher dürfen Fragen stellen, Torsten Koch von der Filmfirma moderiert. "Wo ist die Brille?", will einer zunächst von Christensen wissen, dessen Filmfigur Flötzinger eine ebenso unverwechselbare wie überdimensionierte Sehhilfe trägt. "Sie liegt im Tresor", sagt Christensen und weil er ahnt, dass ihm die Leute das nicht abkaufen, schiebt er ein "Is kein Witz" hinterher. Denn die Brille gibt's nur einmal und deswegen also der Tresor bei der Filmfirma, wo laut Bezzel auch "dem Franz sei Jeans" eingelagert und "behandelt wird wie das Grabtuch von Turin". Lacher im Publikum. Wie oft sie Leberkässemmeln essen würden, interessiert eine weitere Besucherin. Im Film gibt's die bekanntlich beim Simmerl (Stefan Zinner), im wirklichen Leben würden sie, weil sie beide nicht in Bayern wohnten, kaum welche essen, sagt Christensen, dessen Vater übrigens ein gebürtiger Fürstenfeldbrucker ist. Weißwürste gibt's eher mal, Bezzel schafft zwei, Christensen immerhin vier.

Die jüngsten Besucher im Kinosaal, der neunjährige Korbinian und die zehnjährige Laura, dürfen auch noch nach vorn, beide bekommen jeweils zehn Kinotickets für das Scala geschenkt. Dann schwört der Mann von der Filmfirma das Publikum noch auf ein kleines Handyvideo ein, das er nun drehen will, um die Ekstase um die "Grießnockerlaffäre" in Fürstenfeldbruck für immer festzuhalten. Wenn er jetzt filme, "dann macht ihr Stimmung!", fordert er die Besucher auf: "Dann rastet ihr aus! Zieht euch aus! Umarmt eure Nachbarn!" Dann drückt er auf Start, das Publikum ist aufgestanden, reißt auf Kommando die Arme nach oben, johlt und jubelt. Danke, und weiter geht's in den nächsten Kinosaal.

Später kommen sie ins Foyer zurück, vor die Stellwand mit den Filmplakaten. Das Foyer ist jetzt voller Menschen. Und was früher das Autogramm eines Stars war, ist heute das Foto. Der Eberhofer und der Flötzinger stehen geduldig für die Aufnahmen bereit. Auch das hat die Filmfirma fest im Griff. Nacheinander dürfen die Fans sich zu den Stars stellen, einer von der Filmfirma nimmt das Handy, knipst. Der Nächste, bitte.

© SZ vom 14.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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