Fürstenfeldbruck:Nichts zu beanstanden

Zweiter Bürgermeister weist Kritik an Zirkusgastspiel zurück

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Als "Schande für seine ganze Zunft" hat SPD-Stadtrat Axel Lämmle den "Österreichischen Staatscircus Louis Knie" bezeichnet, der an diesem Donnerstag von 17 Uhr an seine Premierenvorstellung gibt. Am Dienstag ging Lämmle am Rande der Sozialausschuss-Sitzung hart ins Gericht mit der Stadtverwaltung, die sich in einer Krisensitzung kurz zuvor gegen einen Widerruf des Mietvertrags für den Volksfestplatz entschieden hatte. Nach Lämmles Überzeugung versäumte sie damit die Gelegenheit, einen Fehler zu korrigieren - weil sie es "nicht im Kreuz" habe. Nur um sich schlimmstenfalls ein paar Tausend Euro zu sparen, habe die Verwaltung den erklärten Willen des Stadtrats ignoriert. Gemeint ist damit der 2014 gefasste Beschluss, Schaustellerbetrieben, die Wildtiere mitführen oder in den zurückliegenden zehn Jahren tierschutzrechtlich schon einmal beanstandet worden sind, keine städtischen Flächen zur Verfügung zu stellen. Zweiter Bürgermeister Erich Raff (CSU) widersprach den Vorwürfen sehr deutlich. Lämmles Vorgehen und auch dessen Aufruf über die sozialen Medien, bei der Stadt anzurufen und gegen das Zirkusgastspiel zu protestieren, bezeichnete er als "absolute Unverschämtheit - Sie legen eine ganze Stadtverwaltung lahm". Das Gesetz habe eine Kündigung des Mietvertrags "nicht hergegeben", so Raff weiter. Zudem sei der Stadtratsbeschluss nicht ignoriert worden, denn der Zirkus habe keine Wildtiere nach Bruck mitgenommen. Auch über frühere Verstöße gegen Haltungsauflagen liegt Raff zufolge nichts vor.

© SZ vom 10.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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