Fürstenfeldbruck:Lehrreiche Unterhaltung

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Das Kindertheaterfestival "Lampenfieber" gastiert im Landkreis

Von Julia Abspacher, Fürstenfeldbruck

Szenenbild aus „Frau Meier, die Amsel“, einer Produktion, die im Rahmen des Kindertheaterfestivals „Lampenfieber“ im Landkreis zu sehen ist. (Foto: Klaus Zinncker/oh)

"Kinder brauchen Theater" - diesem Motto hat sich der Verein Kinder- und Jugendtheaterveranstalter Bayern verschrieben. "Wenn Kinder das Theater nicht in jungen Jahren kennen lernen, dann schätzen sie es auch als Erwachsene nicht", ist die zweite Vorsitzende Gabriele Frank überzeugt. Aus diesem Grund organisiert der Verein auch in diesem Jahr wieder das Kindertheaterfestival Lampenfieber, bei dem fünf Produktionen aus ganz Deutschland noch bis zum 20. März die kleinen Besucher in und um München herum und an mehreren Orten im Landkreis in ihren Bann ziehen sollen.

Denn Kinder brauchen nicht nur Theater, sie brauchen vor allem auch gutes Theater. Eine spannende Handlung, ein roter Faden und sympathische Figuren sind dabei das A und O. "Das Theater ist ein Medium, das die Fantasie anregt", so Frank. Die Welt der Kinderstücke umfasst längst nicht mehr nur klassische Kasperletheater; von Marionettenaufführungen bis zur Kinderoper werden die Darstellungsformen immer vielfältiger. Puppen, Pantomime und Schauspiel werden gepaart mit Wechselspielen aus Licht und Schatten, Einflüssen moderner Medien und ergänzt durch musikalischen Passagen. Die kleinen Aufführungsorte könnten sich die Produktionen allein oft nicht leisten, doch das Festival "Lampenfieber" bietet den Veranstaltern die Möglichkeit, sich zusammen zu schließen und damit auch qualitativ hochwertige Produktionen anzulocken, die dann quasi auf kurze Tourneen im Münchener Raum gehen.

Auch die diesjährigen Stücke unter dem Thema "Suchen und finden" bieten ein breites Spektrum an Theaterkunst. "Frau Meier, die Amsel" für Kinder ab fünf Jahren erzählt die Geschichte einer Frau, die ihr ganzes Leben mit Sorgen ausfüllt. Erst durch die Pflege einer verlassenen kleinen Amsel findet sie wieder eine Aufgabe im Leben. In Kooperation mit der Brucker Elternschule wird "Die Sachenfinderin" aufgeführt, das sich mit einem Publikum ab drei Jahren an die kleinsten Besucher des Festivals wendet. Das Werk, das ebenso wie "Frau Meier, die Amsel" auf der letztjährigen Kinderkulturbörse ausgezeichnet wurde, dreht sich um ein kleines Mädchen, das die Welt erkunden will und auf ihrer Suche nach unentdeckten Schätzen Abenteuer erlebt. Unentdecktes finden auch die beiden Clowns Herbert und Mimi, obwohl unter den Dingen, die sie beim Ausmisten ihres Dachbodens entdecken, auch viel Unnützes dabei ist. Immer wieder werden sie dabei mit Erinnerungen und Geistern aus der Vergangenheit konfrontiert. "Kraut und Ruibn" ist ein Sammelsurium kurzer Sketche für Kinder ab dreieinhalb Jahren . Abgerundet wird das Lampenfieber-Programm im Landkreis von "Das Versteck". Gemeinsam mit der Bürgerstiftung wird dieses Theater aufgeführt, das sich an "Das Meerhäschen" der Gebrüder Grimm orientiert und für Fünfjährige geeignet ist. Passend zum Thema ist diesmal eine Prinzessin auf der Suche nach möglichen Heiratskandidaten. Knapp eine Stunde lang treibt sie ihr Spiel mit den jungen Männern und beobachtet sie aus ihrem gläsernen Turm heraus, bis sie in einem von ihnen schließlich ihren Meister findet.

Damit alle Kinder die gleiche Chance haben, das Theater für sich zu entdecken, legt der Veranstalter Wert darauf, dass auch Schulen und Kindergärten mit Gruppen die Lampenfieber-Aufführungen besuchen.

© SZ vom 08.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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