Kostspielige Integration

Der Bedarf an Integrationskursen ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Die Brucker Volkshochschule bietet solche Kurse an, bleibt aber häufig auf einem Teil der Kosten sitzen. Bei mehreren Stadträten, so auch bei Walter Schwarz (SPD) und Klaus Wollenberg (FDP), sorgt dies für Verdruss. Sie sehen Bund oder Land in der Pflicht, den Kommunen zu helfen. An diesem Dienstag diskutiert der Stadtrat von 19 Uhr an in öffentlicher Sitzung über einen Zuschussantrag der VHS. Lediglich ein Teil des deutlichen Mehrbedarfs geht offenbar auf falsche Buchungen und einen Investitionsstau bei der IT zurück, den der 2013 ausgeschiedene frühere Geschäftsführer zu verantworten haben dürfte - am vergangenen Dienstag waren die Probleme im Finanzausschuss erstmals öffentlich geworden. Gleichwohl wird sich nach Einschätzung der aktuellen Geschäftsführerin Silvia Reinschmiedt der Zuschussbedarf der VHS auf dem für das laufende Jahr beantragten Niveau von 220 000 Euro einpendeln. Mitverantwortlich für das Defizit sind die hohen Verwaltungskosten durch die Integrationskurse. Solche Kurse belegen Zuwanderer, auch aus EU-Staaten, die dabei Deutsch lernen sowie Deutschland und auch ihr direktes Umfeld aus politischer, wirtschaftlicher und sozialer Perspektive kennen lernen sollen. Die Prüfung ist eine der Voraussetzungen für eine spätere Einbürgerung. Die Brucker VHS ist nach Ansicht Reinschmiedts in diesem Bereich landkreisweit führend. Die Zahl der Kurse wurde von zwölf auf 20 aufgestockt, der Bedarf damit aber offenbar noch nicht gedeckt. Die Formalitäten mit dem Bundesamts für Migration und Flüchtlinge, das auf Antrag Fördermittel gewährt, sind sehr aufwendig. Dies treibt die Verwaltungskosten in die Höhe. Zudem bleibt die VHS manchmal auf Kosten sitzen, etwa wenn Kursteilnehmer vorzeitig abspringen.