Fürstenfeldbruck:Geschichten von der Liebe

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Selbst geschriebene Chansons präsentiert Misch seit 15 Jahren genauso wie Klassiker des Genres. (Foto: Günther Reger)

Gabriele Misch singt in Germering eigene Chansons

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Mittlerweile kann man die Schauspielerin und Sängerin Gabriele Misch getrost als Stammgast im Germeringer Rossstall bezeichnen. Regelmäßig war sie dort in den vergangenen Jahren als Schauspielerin zu sehen. Und auch ein Soloprogramm hat sie bereits auf der kleinen Bühne gezeigt. An diesem Samstag wird sie erneut in Germering zu sehen sein, mit einem Programm aus eigenen Chansons. "Das Thema, unter das wir den Abend gestellt haben, ist die Liebe. Die Liebe in all ihren Formen, etwa dem Hass, ist doch das Grundthema aller Kunst", sagt Misch. Und so wird sie über die Liebe zur Bühne, zum Theater und zur Kunst singen. Davon, was passieren kann, wenn Menschen zu verbohrt sind, um Liebe an sich heran zu lassen. "Das ist quasi unser Ausflug in die Politik", so Misch.

"Wir haben versucht, ein gemischtes Programm zusammen zu stellen und nicht nur Traumwelten zu zeigen." Aber gerade in der hektischen, teilweise chaotischen Welt sei es besonders wichtig zu zeigen, dass man nie die Hoffnung verlieren sollte. Überlebt ist die Form des Chansons für sie längst nicht. "Die Geschichten, die sie erzählen, kommen doch mitten aus dem Leben, sie beschreiben, was auf der Welt passiert." Da sieht Misch auch den großen Unterschied zwischen Chanson und Schlager. Das Chanson sei weniger oberflächlich, vielleicht realistischer. "Die Wortwahl unterscheidet sich in beiden Gattungen gewaltig. Im Schlager steht der Reim im Vordergrund, die Eingängigkeit. Das Chanson kann sich erlauben, auch mal Sprechgesang zu sein oder gesprochener Text, der von der Musik untermalt wird", sagt Misch

Und sie weiß genau, wovon sie spricht, wenn sie Schlager und Chansons vergleicht. Denn die Wahl-Germeringerin schreibt seit 15 Jahren eigene Chansons. Und mit dem Schlager ist sie aufgewachsen. Ihre Mutter war Fini Busch, die in den Fünfziger- und Sechzigerjahren zu den bekanntesten Schlagertexterinnen Deutschlands gehörte, mit Chart-Hits wie "Sugar-Baby", "Ein Schiff wird kommen" und "Der weiße Mond von Maratonga". In einem ihrer Soloprogramme singt Misch diese Lieder ihrer Mutter, in ihrem anderen Programm, das unter anderem am 27. Februar in der Germeringer Stadthalle zu sehen ist, erinnert sie dann an die beiden großen deutschen Chansonsängerinnen Marlene Dietrich und Hildegard Knef.

Mischs Hauptberuf ist trotz des Singendes die Schauspielerei. "Ich werde oft gefragt, was ich lieber mache. Ich liebe immer das, was ich gerade mache. Zum Glück hat das Singen von Chansons ja auch viel mit Schauspielerei zu tun. Insofern ergänzt sich das sehr gut." Da das Singen in letzter Zeit eher zu kurz gekommen sei, freue sie sich besonders auf den Abend in Germering. "Mir gefällt die Bühne sehr gut, es ist ein kleiner, intimer Raum. Man hat viel Kontakt zum Publikum und muss sich im Gegensatz zu einem großen, dunkeln Raum nicht vorstellen, dass man jemanden ansingt, man macht es einfach." Begleitet wird sie an diesem Abend von ihrem Mann, dem Germeringer Pianisten Günther Edin.

Gabriele Misch "Komm, hol mir den Mond", begleitet von Günter Edin, Samstag, 16. Januar, von 20 Uhr an auf der Bühne 2 im Germeringer Rossstall. Der Eintritt kostet 15 Euro.

© SZ vom 14.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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