Fürstenfeldbruck:Gesattelte Randfiguren

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Auf dem Weg zum Happyend übergeben Reiterinnen und Reiter an verschiedenen Schauplätzen Puzzlestücke. (Foto: Johannes Simon)

Bei der Show "Palast der Pferde" spielen diese eine Nebenrolle

Von Felix Sommerfeld, Fürstenfeldbruck

Eine Harfen-Tonleiter erklingt. Das magische Portal öffnet sich. Ein großer Scheinwerferstrahl aus mehreren Farben stellt "das Tor zur anderen Welt" dar, das namensgebend ist für die diesjährige Inszenierung der Pferdeshow "Palast der Pferde". Seit einigen Jahren gastieren die Organisatoren Dajana und Nicki Pfeifer mit verschiedenen Stücken immer zum Jahreswechsel in Fürstenfeld. In den Amperauen ist ein beheiztes Zelt aufgebaut.

Die Veranstalter sind darum bemüht, bereits vor der Show die Zuschauer in die richtige Stimmung zu versetzen: Ein Fabelwesen auf Stelzen, Popcorn und Zuckerwatte, Lichteffekte und Ballons in Form von Pferden und Einhörnern. Am Einlass kontrolliert ein Mann die Karten, der wie ein Zirkusdirektor gekleidet ist. Viele Eltern versorgen ihre Sprösslinge noch mit Bratwürsten, Naschereien, Getränken oder Pommes. Die dicht besetzten Zuschauerränge sind mittels eines kleinen Holzzauns von der mit Reitplatzsand aufgefüllten Manege abgetrennt. Dann geht es los.

Das Stück handelt von den Feenschwester Alea und Sina, die beide ein magisches Armband besitzen. Diese sind Objekt der Begierde des bösen Zauberers, dem es gelingt, eine der beiden, Sina, zu entführen. Die Protagonistin Alea begibt sich also auf die Suche nach ihrer entführten Feenschwester. Um das Reich des bösen Zauberers betreten und ihre Schwester retten zu können, muss sie ein zerstörtes Bild zusammenfügen. Durch das magische Tor reist Alea durch verschiedene Länder und Kulturen, um Puzzlestücke zu sammeln, um eben jenes Bild wieder zusammenzufügen. Das Portal öffnet sich am rechten Bühnenrand. Alea verschwindet hinter der Bühne und ist in einer neuen Welt gelandet, wenn sie links wieder auf die Bühne kommt. Dieses mysteriöse Prozedere erfolgt immer nach dem gleichen Strickmuster. Nicht ganz - manchmal öffnet sich das Portal auch auf der linken Seite und sie kommt auf der rechten wieder auf die Bühne. In welcher Welt Alea auch landet, immer taucht jemand auf dem Rücken eines Pferdes auf, der ihr ein Puzzlestück übergibt. Indianer auf Pferden, Piraten auf Pferden, Spanier auf Pferden. Die Handlung spielt mal in Arabien, dann in Russland und zum Schluss im Reich des bösen Zauberers. Und überall sind Pferde. Selbst in den Sattel schwingt sich Alea freilich nie. Und die wirklichen Höhepunkte der Show sind auch eher die Auftritte eines Luftakrobaten am Vertikalseil, eines Schlangenmenschen oder es sind die Kunststücke mit Feuer. Hier gibt es Applaus des Publikums. Die Pferde sind immer präsent, spielen aber bei der Geschichte eher Nebenrollen. Viele der jungen, hauptsächlich weiblichen Gäste stört das nicht, sie verfolgen die Darbietung mit leuchtenden Augen.

Kritik üben einige Eltern eher am "Rahmenprogramm". So halten zwei Mütter die Preise von vier Euro für einen Luftballon oder fünf Euro für ein gemeinsames Foto mit Darstellern für zu teuer. Weil die Karten für den Palast der Pferde aber offenbar vom Christkind gebracht worden sind, wollen sie ihren Töchtern letztlich den Wunsch doch nicht abschlagen.

Palast der Pferde, Das Tor zur anderen Welt, Veranstaltungsforum Fürstenfeld, Vorstellungen noch bis zum 6. Januar. Beginn: Samstag und Sonntag jeweils 15 Uhr, Dienstag 16 Uhr (Familienrabatt 50 Prozent), Mittwoch 15 Uhr; Eintritt ab 24,95 (Kinder 14,95) Euro

© SZ vom 02.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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