Fürstenfeldbruck:Fotografisches Fachsimpeln

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Etwa 10 500 Besucher kommen am Wochenende zu den Fürstenfelder Naturfototagen.

Erich C. Setzwein

Der Sonntag bei den Fürstenfelder Naturfototagen gehört den Bruckern. Das war bei den vergangenen sieben Großveranstaltungen rund um die Naturfotografie so, und das war auch am gestrigen Sonntag so, als die Menschen zu Fuß durch die Stadt kamen, vorbei an den vollen Parkplätzen, um in aller Ruhe beeindruckende Aufnahmen zu sehen und durch die Fotomesse zu schlendern. An dem Konzept, das auch am vergangenen Wochenende wieder aufgegangen zu sein scheint, will Veranstalter Udo Höcke nichts ändern. Etwa 10500 Besuchern kamen bis gestern Nachmittag ins Veranstaltungsforum und machten die Naturfototage laut Höcke wieder zur größten Veranstaltung ihrer Art in Europa.

Nordamerika war heuer das Leitthema, das nicht nur in Bilderschauen ausgedrückt wurde, sondern auch mit dem auftritt der Bavarian Indians einen eigenen, neuen Zugang erhielt. Höcke ist froh darüber, die Gruppe, die an Traditionen der nordamerikanischen Ureinwohner erinnert, mit dabei gehabt zu haben. Daneben würdigte er die ehrenamtliche Arbeit von Naturschutzverbänden wie den Bund Naturschutz und den Landesbund für Vogelschutz, die regelmäßig mit eigenen Ständen auf den Fototagen vertreten sind. Für sie will er auch weiterhin den Platz bereithalten, auch wenn der Druck der kommerziellen Anbieter auf die Ausstellungsfläche zugenommen habe. "Man könnte die Tenne noch einmal aufstocken", sagt Höcke heiter vor dem ernsten Hintergrund: Der Platz im Veranstaltungsforum ist ausgereizt. Mittlerweile seien etwa 290 Angestellte von ausstellenden Firmen das Wochenende über da, manche Anbieter seien auf das Außengelände ausgewichen. Integriert wurde auch der örtliche Fotowettbewerb "Brucker Buidl".

Dort, wo sich am Sonntag die Einheimischen tummelten, drängten sich am Samstag Besucher aus ganz Europa. Teils waren sie schon am Donnerstag oder Freitag angereist, übernachteten in ihren Wohnmobilen, nur um am Samstag Fachvorträge zu hören, die hochklassigen Ausstellungen zu sehen und zu fachsimpeln. Ob besondere Reiseziele oder Ausrüstung: Kaum ein Thema wurde dabei ausgespart. Der Markt für Naturbeobachter und -fotografen scheint dabei zu wachsen, wie Aussteller berichten. Veranstalter Höcke teilte seine Erfahrungen mit, dass es trotz großen Andrangs "viel relaxter" zugegangen sei, die Besucher mehr Zeit mitgebracht hätten als in den Jahren zuvor. Dem großen fachlichen Interesse der Besucher einerseits und den Möglichkeiten für den Fotomarkt andererseits möchte Höcke auch weiterhin in Fürstenfeld gerecht werden. Auch wenn der Platz begrenzt ist, so hat er die Termine für seine Fürstenfelder Naturfototage im Veranstaltungsforum bis zum Jahr 2020 gebucht.

© SZ vom 16.05.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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