Fürstenfeldbruck:Faxen machen wie ein richtiger Clown

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Aller Anfang ist schwer, auch der von Zirkusartisten. So muss selbst das richtige Seilklettern in der Manege unter Anleitung gelernt werden. (Foto: Carmen Voxbrunner)

An diesem Freitag führen 82 Kinder im Circus Maurice auf dem Volksfestplatz vor, was sie an fünf Tagen einstudierten

Von Jana Erthel, Fürstenfeldbruck

Inmitten der staubig-grauen Umgebung des Volksfestplatzes erhebt sich eine in bunte Farben getauchte Zeltstadt und bringt nicht nur ins Stadtbild eine willkommene Abwechslung. Auch im Ferienprogramm der 82 Kinder, um die es sich in den nächsten Tagen drehen soll, erweist sich der "Circus Maurice" als Highlight. Von Montag, 14. August, an bis Freitag, 18. August, haben sie die Möglichkeit, unter Begleitung von Profis und Jugendleitern der evangelischen Kirche verschiedene Zirkusnummern einzustudieren. Am ersten Tag werden die Teilnehmer im Alter von sechs bis zwölf Jahren in Gruppen eingeteilt. Zum Beginn werden in verschiedene Workshops die Zirkusnummern erklärt und getestet werden. Gegen Ende des Tages äußern die Kinder dann ihren Wunschbereich, in dem sie sich spezialisieren können.

Eine Gruppe 11-jähriger Mädchen ist sich noch unsicher, für welche Darbietungsform sie sich entscheiden werden. Favorisieren würden sie den Auftritt als Clown, denn im Faxenmachen seien sie richtig gut. Außerdem seien sie noch nicht dazu gekommen, das ganze Angebot auszuprobieren. Von der Decke des großen Zirkuszelts hängt ein Trapez, in einem anderen Bereich findet man Bälle zum Jonglieren. Es herrscht eine ausgelassene Stimmung auf dem begrenzten Gelände. Obwohl die Mädchen auf Initiative der Eltern hergekommen seien, gefalle ihnen das Zirkusprojekt aber richtig gut. Eine von ihnen ist bereits zum vierten Mal dabei.

Zusammen mit Wolfgang Claus organisiert Moritz Kucha in Kooperation mit der evangelischen Gemeinde das Projekt bereits seit vielen Jahren. Er finde es sehr beachtlich, wie die Kinder im Laufe einer Woche über sich hinauswachsen würden. Des weiteren sei er von dem Geschick der jungen Menschen beeindruckt und erklärt, dass die Aufführung, bei der die Kinder ihr Können nach vier Tagen intensiven Trainings präsentieren, stets gut besucht sei. Auch wenn der Spaßfaktor im Vordergrund stehe, versuche man die jungen Menschen spielerisch auf das Leben vorzubereiten. Jeder Gruppe wird eine Tagesaufgabe zugewiesen: Die Kinder helfen beim Kochen, achten auf eine korrekte Mülltrennung oder säubern die Gemeinschaftstoilette. Denn auch die kleine Zeltstadt sei eine Stadt, die funktionieren müsse und in der jeder zum Wohl der Gemeinschaft beitrage. Besonders freut sich Kucha, der hauptberuflich als Kinderarzt tätig ist, über das Engagement der betreuenden Jugendleiter.

Einer von ihnen ist der 15-jährige Joshua. Schon als Kind habe er an dem Projekt teilgenommen und besondere Freude an dem Auftritt als Fakir gehabt. Als Jugendleiter betreue man die einzelnen Gruppen, erklärt er. Einige von ihnen leiten auch Workshops, die meisten aber würden sich um die Pausengestaltung kümmern, den Kindern beim Erledigen ihrer Tagesaufgabe helfen und sie beim Essen betreuen. Zur Stärkung gab es am ersten Tag Penne Arrabiata - die Workshops, das Toben auf der Hüpfburg, sowie das Basteln der Requisiten und Dekorationen hatte seine Spuren hinterlassen. An dem Zirkusprojekt teilzunehmen und sei viel besser als zuhause zu sitzen, sagt die 11-jährige Mia. Von dem Gedanken an die Aufführung kommenden Freitag bekäme sie bereits jetzt ein wenig Lampenfieber.

Galavorstellung "Circus Maurice", Volksfestplatz Fürstenfeldbruck, 18. August. Einlass ab 17 Uhr, Beginn: 18 Uhr.

© SZ vom 18.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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