Fürstenfeldbruck:"Es ist ganz schön"

Lesezeit: 2 min

Bademeister Michael Hecht hat nach langer bundesweiter Suche eine Stelle in Maisach gefunden. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Bademeister Michael Hecht über seine neue Stelle in Maisach

Von Ariane Lindenbach

Michael Hecht hat Anfang Mai seinen Dienst als Bademeister im Freibad Maisach angetreten. Was ihn dorthin geführt hat und ob er seinen Traumberuf gefunden hat, verrät er im Gespräch mit der SZ.

SZ: Sie beginnen Ihre Arbeit in einem 30 Jahre alten Freibad, das soeben ein neues Kinderbecken mit Sprudeleffekten, Wasserpilz und anderen Attraktionen bekommen hat. Dazu die großen alten Bäume, dahinter die Maisach: War Ihr früherer Arbeitsplatz genauso schön?

Hecht: Ja, an sich schon. Nachdem ich meine Ausbildung abgeschlossen hatte, bin ich bei den Bäderbetrieben Stuttgart geblieben und habe im Mineralbad Leuze gearbeitet. Das ist auch relativ alt, hat eine längere Geschichte. Es ist das größte Bad in Stuttgart und hat Hallen- und Freibad.

Wieso sind Sie nach Maisach gekommen?

Weil das für mich die berufliche Weiterentwicklung ist. Weil ich seit 2014 meinen Meister habe und mich nach einer Stelle umgesehen habe. Und da hat mir Maisach die Chance gegeben, mich zu verwirklichen und Verantwortung zu übernehmen.

In welchem Umkreis hatten Sie sich denn beworben?

Ich habe mich im kompletten deutschsprachigen Raum beworben. Doch es gab eigentlich nur Absagen. Denen war ich mit 26 viel zu jung. Die suchen mindestens Leute Anfang 30. Die Gemeinde Maisach hat mich eingeladen und mir die Möglichkeit gegeben.

Bademeister gilt durchaus als Traumberuf. Ist es auch Ihr Traumjob?

( Lacht) Na ja, wie soll ich das jetzt angemessen umschreiben? Ich musste mich damals mit 14 in der Hauptschule entscheiden, was ich mit 15 mal anfangen will. Als Junge sind es immer die großen dicken Autos, die interessieren. Doch dieser Weg wurde mir aus gesundheitlichen Gründen versperrt. Dann wurde mir beim Arbeitsamt wegen meiner Hobbys die Laufbahn Fachangestellter für Bäderbetriebe vorgeschlagen.

Das heißt, Sie sind schon immer gerne im Wasser unterwegs?

Ja.

Also doch Ihr Traumberuf?

Wie man's nimmt. Eigentlich wollte ich immer am Strand arbeiten. Aber inzwischen: Man lernt die Leute kennen, die immer wieder kommen und sich freuen, einen zu sehen. Doch, es ist schon ganz schön.

Hat Ihr Job auch Nachteile?

Ja, auf jeden Fall, gerade bei warmen Wetter. Wenn alle kommen, um sich abzukühlen, fängt bei uns der Stress richtig an. Aber ohne den Stress wäre es irgendwie auch wieder langweilig.

Oder hat Ihre Berufswahl vielleicht etwas mit Ihrem Nachnamen zu tun?

(lacht) Nein, natürlich nicht. Das ist überhaupt das erste Mal, dass ich danach gefragt werde.

Bieten Sie auch Schwimmkurse an?

Ich habe es auf jeden Fall vor, auch mit Erwachsenen. Und ich muss mich noch erkundigen, ob dieses Jahr wieder Wassergymnastik angeboten wird. Dafür habe ich auch ein Zertifikat, sogar für Schwangerengymnastik.

Wie sind Ihre ersten Eindrücke?

Es gefällt mir, sonst hätte ich die Stelle nicht angenommen. Alle sind sehr freundlich und zuvorkommend, wenn ich planlos durchs Rathaus laufe, werde ich angesprochen: Sie sind doch der neue Bademeister.

Was machen Sie dann eigentlich im Winter?

Da mache ich Urlaub. Das ist bei uns wirklich den Sommer durchbuckeln, bei uns dauert die Saison ja schon etwa von März bis Ende Oktober. Die meiste Zeit habe ich für mein Motorrad eingeplant, das will ich restaurieren.

© SZ vom 13.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: