Fürstenfeldbruck:Erfolgreich im Futsal

Lesezeit: 2 min

Die U17 des SCF wird Bayerischer Hallenmeister

Von Lisa Severin, Fürstenfeldbruck

Die Sensation ist den U17-Junioren des SC Fürstenfeldbruck bei der Bayerischen Hallenmeisterschaft gelungen. Die Nachwuchskicker aus der Kreisstadt sicherten sich am vergangenen Wochenende in Stadtbergen erstmals den Titel - und das bei namhafter Konkurrenz durch Talente von Profiklubs wie dem FC Augsburg und TSV 1860 München. Das Finale gegen den ASV Neumark, ebenfalls ein Überraschungsteam, konnten die Fürstenfeldbrucker im Elfmeterschießen für sich entscheiden. Gespielt wurde nicht der klassische Fußball, sondern Futsal: eine von der FIFA favorisierte Variante des Hallenfußballs.

Das aus dem südamerikanischen Raum stammende Futsal wird mit fünf Mann gespielt und hat in den vergangenen Jahren auch in Deutschland Fuß gefasst. Der Ball ist kleiner, auf dem Feld herrschen andere Regeln. Es geht vor allem um die Technik der Spieler. "Heute ist diese doch weitaus besser als früher", erklärt Thomas Hartl, Trainer des SC Fürstenfeldbruck. "Ein guter Fußballer muss Futsal spielen können." Obwohl bestimmte Dinge aus dem Fußball transferiert werden, könne der Futsal diesem auf keinen Fall gleichgesetzt werden. Laut Hartl ist es nicht das selbe. Er vermutet sogar, dass dieses Ballspiel eine eigene Sportart werden könnte. Die Mannschaft hat sich im Training jedoch genauso vorbereitet, wie sie es für jedes normale Spiel auch macht. Seinen Jungs gefalle die neue Spielweise: "Die Lust am Futsal ist - wie an jeder anderen Sportart auch - erfolgsabhängig. Wir haben eine technisch gute Mannschaft, die nun fünf, sechs Turniere Futsal gespielt hat und sich somit, wie man sehen kann, auf die Bayrische Hallenmeisterschaft vorbereiten konnte", sagt Hartl.

Mit dem Sieg in Stadtbergen qualifizierten sich die Brucker für die Süddeutsche Meisterschaft. Darauf wird schon jetzt hingearbeitet. Ausgebildete Futsal-Trainer, wie es die Südeuropäer haben, gibt es hier noch nicht. Die Meinungen über die noch relativ junge Fußballspielvariante gehen weit auseinander. "Mann muss es rational sehen", sagt Hartl. "Ab einer bestimmten Altersklasse macht es natürlich Sinn. Bei einem guten Spieler steckt das Talent nicht nur in den Beinen, entscheidend ist der Wille und der Kopf." Das Besondere am Futsal: Gerade das Foulen wird zu einer Nebensache. Die Sportler spielen viel kontrollierter, da die jeweiligen Fouls zusammenaddiert werden und es ähnlich wie beim Basketball ab dem fünften Mannschaftsfoul einen direkten Freistoß ohne Gegenspieler gibt. Nun freut sich das Team auf das nächste Turnier. "Wenn man Futsal spielt, dann gescheit", erklärt Thomas Hartl mit einem Schmunzeln. Und dabei müsse immer die Balance zwischen Taktik und Risiko gefunden werden, was am vergangenen Sonntag zu erkennen war.

© SZ vom 22.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: