Fürstenfeldbruck:Eine Behörde zieht um

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Zehn Tage hat der Umzug gedauert, ab kommenden Montag nimmt die Abteilung den Parteiverkehr wieder auf. (Foto: Günther Reger)

Wegen der Raumnot im Landratsamt zieht die Abteilung für Ausländerwesen für mindestens zehn Jahre in ein angemietetes Gebäude im Brucker Westen

Von Karl-Wilhelm Götte, Fürstenfeldbruck

Sabine Burgmair und Aline Poppitz sind im Asylleistungsbereich des Referats Personenstands- und Ausländerwesen beschäftigt. Nun sind sie zusammen mit der gesamten Behörde des Landratsamtes vom Hauptsitz in der Stadt in die Industriestraße in den Brucker Westen umgezogen. "Es ist komfortabler und wir haben mehr Platz", sagen beide Mitarbeiterinnen übereinstimmend, als die Besuchergruppe bei der Führung durch die Etage in ihrem Zimmer halt macht.

An ihrer Arbeit hat sich nichts geändert. Sie bescheiden unter andern die 350 Euro Taschen- und Essensgeld, die zum Beispiel einem alleinstehenden Flüchtling für seinen Lebensunterhalt zur Verfügung stehen. Im nächsten Raum werden die Aufenthaltsgestattungen ausgestellt und die Duldungen verlängert.

Seit April 2016 sind dem Landkreis Fürstenfeldbruck keine neuen Flüchtlinge mehr zugewiesen worden. "Wir verwalten aber immer noch 2500 Flüchtlinge", erläutert Abteilungsleiter Andreas Buchner die Aufgaben. Man sei jetzt zunehmend mit Abschiebungen beschäftigt. "Freiwillig kehren nur fünf bis zehn Prozent der Ausreisepflichtigen zurück", sagt Referatsleiter Thomas Epp. Viele Flüchtlinge würden nach dem Ausweisungsbescheid auch untertauchen und in andere EU-Länder verschwinden.

Das Landratsamt hat für etwa 60 Arbeitsplätze an der neuen Dienststelle rund fünf Kilometer entfernt von der Hauptstelle die gesamte dritte Etage des Gebäudes für zehn Jahre angemietet. Auf 1700 Quadratmetern Büroflächen verteilen sich insgesamt 43 Büro-, Lager- und Besprechungsräume. Zuvor hatte dort ein Logistikunternehmen mit seiner Verwaltung residiert. Die Kosten für die Möblierung und technische Ausstattung der Arbeitsplätze belaufen sich auf etwa 190 000 Euro, wie das Landratsamt mitteilt. Zehn Tage hat der Umzug gedauert, ab 29. Mai wird die Außenstelle für den Parteiverkehr geöffnet. Die Anbindung an die IT-Infrastruktur erfolgt über einen Glasfaseranschluss zum Haupthaus des Landratsamtes in der Münchner Straße.

Nach wie vor ist die Behörde in vier Bereiche aufgeteilt. Die sind farblich markiert. Es gibt das Ausländerwesen, wo die Pässe verlängert und Visumangelegenheiten bearbeitet werden. Zum Asylwesen, das zwei Bereiche umfasst, gehört auch die Asylbewerberunterbringung. In der Abteilung Personenstands- und Staatsangehörigkeitsrecht geht es auch um Einbürgerungen. "Die neue Servicetheke am Eingang schleust die Besucher weiter", erläutert Buchner. "Der Besucher bekommt ein Ticket mit Farbe und Büronummer." Doch das werde erst ab Juli so weit sein. Landrat Thomas Karmasin, der zur Führung durch die Räume eingeladen hatte, zeigte sich erfreut, "dass die beengte Situation im Haupthaus mit dem neuen Standort gelöst ist." Die Mitarbeiter seien dadurch zusätzlich belastet gewesen. Karmasin zeigte sich sicher, dass die Verbesserung die Mitarbeiter motivieren wird. Abteilungsleiter Buchner hatte sich bei den Beamten und Angestellten offenbar schon ausgiebig umgehört: "Es ist alles viel heller und freundlicher hier. Die Mitarbeiter sehr sind glücklich."

© SZ vom 26.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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