Fürstenfeldbruck:Ein Leben in Liedern

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Simon Probst hat das Musical mit den Schülern einstudiert. Mit dem Ergebnis ist er zufrieden. (Foto: Günther Reger)

Kinderchöre zeigen Musical zu Franz von Assisi

Von Monika Kalisch, Fürstenfeldbruck

"Das Leben des Franz von Assisi ist auch in der heutigen Zeit immer noch aktuell", sagt Simon Probst, Leiter des Kindermusicals "Franziskus", und begründet damit die Auswahl dieses Stücks für sein Musical. "Wir haben uns überlegt, welche Geschichte sich gut aufführen lässt und gleichzeitig nicht zu kompliziert für die Kinder ist. Es sollte für alle gut machbar sein und zudem gut gemacht werden können".

Die Kinderchöre von Sankt Bernhard, der Erlöserkirche und Sankt Magdalena haben sich für die Kirchentage in Fürstenfeldbruck zusammengeschlossen und führen gemeinsam mit einer Instrumentalgruppe der Erlöserkirche das Musical auf. In vier Szenen wollen sie so dem Publikum das Leben des heiligen Franz von Assisi, dem Begründer des Ordens der Franziskaner, der im zwölften Jahrhundert lebte, näher bringen. Dazu treffen zwei italienische Kinder namens Clara und Luigi Franziskus in vier wichtigen Phasen seines Lebens.

Zuerst begegnen sie ihm vor Gericht in Assisi, wo der Streit zwischen dem vermögendem Vater und dem in Armut leben wollenden Franziskus endete. In dem Prozess verzichtete der junge Assisi auf sein Erbe und jegliche Unterstützung von Seiten des Vaters. Er wollte von da an ohne Vermögen und nach dem Vorbild Jesu Christi leben.

Weiter treffen die zwei ihn bei der Vogelpredigt, mit der, laut Legende, die Predigten an alle "belebten und unbelebten Lebewesen der Erde" begannen. In ihr ermahnte Franziskus eine Gruppe von Vögeln den Schöpfer zu ehren und segnete und bekreuzigte sie anschließend.

In der nächsten Szene begegnen Clara und Luigi dem Mönch, Bruder Franz, in Gubbio. In der Legende vom Wolf von Gubbio wird die franziskanische Gewaltlosigkeit beispielhaft verdeutlicht. Franziskus bekehrte dort einen wilden Wolf, der Tiere und Menschen aß und so die ganze Stadt verängstigte und rettete ihn zudem mit einem Kompromiss vor dem Tod.

Mit dem "Sonnengesang" endet das Musical schließlich. Dieser ist in der Geschichte des Franz von Assisi von besonderer Bedeutung, da mit ihm die starke Verbundenheit zwischen Franziskus und der Natur verdeutlicht wird. Im Gegensatz zum Rest der Menschen des Mittelalters, für die die Natur oft eine Bedrohung war, betrachtete Franz von Assisi sie als Schöpfung Gottes und fühlte sich deshalb stark mit ihr verbunden. Entstanden ist der Sonnengesang kurz vor Assisis Tod im Jahr 1226.

"So wie wir das alles geplant haben, ist es für die Kinder gut machbar, weil es nicht zu viel Text zum Lernen ist", erzählt Simon Probst, Allerdings sei es anfangs vor allem das Lernen der Texte eher zäh voran gegangen. Nach den ersten Proben habe sich das jedoch gelegt und im weiteren Verlauf immer besser eingespeilt. Auch die Konzentrationsfähigkeit der Kinder sei am Anfang ein Problem gewesen. "Besonders wenn es um kompliziertere Passagen ging oder wir an einer Stelle nur mit ein paar Solisten feilten, während der Rest der Gruppe warten musste, sind die Kinder schnell unruhig geworden", sagt Probst. Vorgetragen wird das Musical nur von Kindern. Denn auch die Solisten stammen aus den Reihen der Kinderchöre. Laut Probst habe man die Kinder ausgesucht, die es sich selbst zugetraut haben, einen Solopart zu übernehmen, und die anschließend die Verantwortlichen überzeugt haben. Die Generalprobe sei schon erfolgreich und zufriedenstellend überstanden, sagt Simon Probst, "es macht jedem der Mitwirkenden Spaß und alle freuen sich schon sehr auf die Vorstellung".

Das Musical "Franziskus" wird am Samstag, 20 Juni, um 15 Uhr wird in der Erlöserkirche aufgeführt. Der Eintritt ist frei

© SZ vom 18.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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