Fürstenfeldbruck:Ehrung als Schachschule

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Viscardi-Gymnasium wird für Wahlkursangebot ausgezeichnet

Von Andreas Ostermeier, Fürstenfeldbruck

Das Viscardi-Gymnasium in der Kreisstadt darf sich "Deutsche Schachschule" nennen. Die Auszeichnung erhält die Schule in einer Feier am Freitag. Dazu kommt Walter Rädler, Vizepräsident des Deutschen Schachbundes, nach Fürstenfeldbruck. Das Brucker Gymnasium ist erst das dritte im oberbayerischen Raum, das sich mit diesem Titel schmücken darf. Der Titel wird an Schulen vergeben, die den Schülern eine Schach-Arbeitsgemeinschaft (AG) anbieten. Die Arbeitsgemeinschaft muss eine bestimmte Anzahl an Mitgliedern haben, an Turnieren teilnehmen, sportliche Erfolge vorweisen und mit Vereinen zusammenarbeiten, um einige der Voraussetzungen zu nennen.

Im Viscardi-Gymnasium spielen 50 Kinder und Jugendliche beiderlei Geschlechts und sämtlicher Jahrgangsstufen Schach. Die Arbeitsgemeinschaft, inzwischen hat sie den Status eines Wahlkursangebots, existiert seit 2003. Geleitet wird sie von Karsten Schuster. Der Lehrer für Mathematik und Physik ist selbst aktiver Schachspieler, darf sich Fide-Meister nennen - besitzt also eine vom Weltschachverband anerkannte Spielstärke - und bestreitet Wettkämpfe für den Schachklub Gröbenzell. Um Schüler für den Wahlkurs zu gewinnen, wird das Angebot den Anfängern in der fünften Klasse vorgestellt. Bisweilen sind unter den Interessierten auch Kinder, die bereits in einem Verein spielen.

Ihm macht das Unterrichten des königlichen Spiels also Spaß. Aber auch aus pädagogischen Gründen empfiehlt er es. Denn es lehrt die Kinder, sich über längere Zeit auf eine Sache zu konzentrieren, Strategien zu entwickeln und Probleme zu lösen. Außerdem lernten sie Teamfähigkeit, weil für den Auftritt bei Turnieren Vierermannschaften gebildet werden, sagt Schuster. So beteiligen sich Teams aus dem Viscardi-Gymnasium regelmäßig an oberbayerischen und bayerischen Meisterschaften. Einige Titel haben die jungen Schachspieler aus Fürstenfeldbruck bei diesen Turnieren bereits gewonnen.

Ihr Können zeigen die Schüler auch am Freitag beim Simultanschach. Nach der Feierstunde stellt sich Großmeister Hans-Joachim Hecht seinen Herausforderern. An mehreren Brettern spielt er gleichzeitig gegen etliche Gymnasiasten. Der 79 Jahre alte Hecht war bis Mitte der Siebzigerjahre Berufsspieler und nahm an zehn Schacholympiaden teil. Er wohnt in der Kreisstadt und spielt beim TuS Fürstenfeldbruck Schach.

© SZ vom 03.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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