Fürstenfeldbruck:Der Vorhang bleibt geschlossen

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Bei der Betreiberfrage für das Lichtspielhaus gibt es Ideen. Aber kaum Fortschritte

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Während das Lichtspielhaus weiter ungenutzt vor sich hin bröckelt, mit immer noch maroder, unsanierter Decke, gab es im Hintergrund in diesem Jahr viel Streit und nur marginale Fortschritte bei der Frage nach dem künftigen Betreiber. Während die Stadtverwaltung im Februar noch davon ausgegangen war, dass der Betrieb im Spätsommer starten könnte, passierte bis Mitte des Jahres nichts. Dann kam im Juni etwas Bewegung in das Thema.

Etwa 40 Kulturschaffende waren ins Rathaus eingeladen, um über die vorliegenden Konzepte zu beraten. Zu einem Ergebnis kamen sie nicht, aber es wurde ein Arbeitskreis gegründet, der die verschiedenen Interessen und Interessenten an einen Tisch bringen soll. Bürgermeister Erich Raff zeigte sich optimistisch und präsentierte sogar einen Zeitplan. "Mein Ziel wäre es, dem Werk- und Kulturausschuss und dann dem Stadtrat bereits im Juli ein fertiges Konzept vorzulegen", sagte er im Anschluss an das Treffen. So ist es dann allerdings nicht gekommen, seit dem Treffen gab es keine offiziellen Neuigkeiten bezüglich der Betreiberfrage.

Intensiv bewirbt sich weiterhin der Förderverein Lichtspielhaus um die Verantwortung für das alte Kino. Er hat seit langem ein fertiges Konzept vorliegen, das er bei jeder Gelegenheit präsentiert. Allerdings gibt es bei einigen Stadträten Vorbehalte. Zum einen wird offen bezweifelt, dass das Konzept tragfähig ist. Konkretere Kritik wird allerdings nicht geäußert. Zum anderen gibt es Stadträte, die nur nicht öffentlich sagen, mit der personellen Aufstellung des Vereins nicht glücklich zu sein.

Im November gab es dann noch einmal große Aufregung: Es meldete sich eine "Interessengemeinschaft Kultur", die ebenfalls ihr Interesse an einem Betrieb der Einrichtung bekundete. Das Pikante daran ist, dass die IG Kultur sich vom Förderverein abgespalten hat. Ihr Konzept basiert auf drei Säulen: Der Verein, der organisatorische Aufgaben übernimmt und das Kino an einem Tag nutzt, zweitens ein professioneller Kinobetrieb an fünf bis sechs Tagen pro Woche, der kostendeckend arbeitet und drittens die Stadt, die das Haus auch an ein bis zwei Tagen im Monat nutzt und das Gebäude in der Anfangsphase kostengünstig zur Verfügung stellt.

© SZ vom 30.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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