Fürstenfeldbruck:Der SCF lebt weiter

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Insolvenzverfahren in letzter Minute abgewendet

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck

In letzter Minute hat der SC Fürstenfeldbruck die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens abwenden können. Seit Dienstagmorgen steht "die als notwendig erachtete Summe zur Sanierung des Vereins" bereit, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Oliver Schartl mit. Ob der Verein damit gerettet ist, wird sich erst in den kommenden Wochen zeigen, in denen das Präsidium in Vergleichsverhandlungen mit den Gläubigern, insbesondere dem Finanzamt, treten wird. Dabei wird es von der vorläufigen Insolvenzverwaltung unterstützt. Erst wenn es dem Verein gelingt, die Steuerforderungen zu reduzieren und die Zahlungsunfähigkeit zu beseitigen, wird der Insolvenzantrag zurückgenommen.

Vereinspräsident Jakob Ettner hatte die Summe über Sponsoren, Privatleute und die Stadt (einer der Hauptgläubiger) aufgebracht. Bruck will dafür jene 97 000 Euro, die der SCF jedes Jahr für die Instandhaltung und Pflege des städtischen Sportzentrums an der Klosterstraße erhält, drei Jahre lang um jeweils 10 000 Euro kürzen. Ob exakt jene 100 000 Euro zusammengekommen sind, die Schartl vor einigen Monaten als Größenordnung genannt hatte, wollte er jetzt nicht bestätigen. Die Beträge, die Sponsoren und private Geldgeber einbrachten, sind Ettner zufolge an seinen Verbleib als Präsident des SCF gebunden.

Der SCF hatte im September Insolvenzantrag gestellt, nachdem er infolge einer Betriebsprüfung 220 000 Euro an Steuern nachzahlen sollte, dies aber nicht konnte. Seither befand sich der Verein im vorläufigen Insolvenzverfahren, in dem Jakob Ettner als amtierender Präsident zwar weiterhin den Verein leitet, in Finanzangelegenheiten aber die Zustimmung des vorläufigen Insolvenzverwalters benötigt.

Weil sich, während der Verein um seine Existenz kämpfte, in der Altherrenfußballabteilung eine Opposition gegen Ettner bildete, versuchten fortan gleich zwei Lager, Geld für die gleiche Sache zu akquirieren - allerdings getrennt voneinander: Vereinspräsident Jakob Ettner auf der einen sowie Ehrenpräsident Albrecht Huber und der ehemalige Ehrenpräsident Hans Hahn auf der anderen Seite. Beide Lager wurden jeweils bei den Gläubigern vorstellig. Schartl betonte in seiner Mitteilung, dass es die aktuelle Vereinsführung war, die die Summe schließlich aufbrachte.

© SZ vom 28.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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