Fürstenfeldbruck:Der Förderer

Lesezeit: 1 min

Chefdirigent Fuad Ibrahimov unterstützt junge Talente

Von Julia Bergmann, Fürstenfeldbruck

Vor allem eines treibt Fuad Ibrahimov, den Chefdirigenten der Neuen Philharmonie München an: Er möchte seine Erfahrung an junge Musiker weitergeben und ihnen ermöglichen, ihre Fähigkeiten auszubauen. Auch deshalb schätzt er sich glücklich, mit seinem Orchester auch in diesem Jahr bei "Junge Stars" in Fürstenfeld mitwirken zu können. Wie schwierig es ist, als junger Musiker Fuß zu fassen, weiß der 34-Jährige, der in Schuscha in Aserbaidschan geboren wurde, aus eigener Erfahrung. "In den Neunzigerjahren in Aserbaidschan kurz nach dem Krieg gab es keine Förderung für junge Musiker", sagt er. Ibrahimov hatte das Glück, dass sein Talent relativ früh der damaligen First Lady von Aserbaidschan bekannt wurde. "Das war der Wendepunkt in meinem Leben", sagt er. Für die Unterstützung, die er danach bekam, ist er bis heute sehr dankbar und jetzt möchte er das, was ihm zu Teil wurde an junge Musiker weitergeben.

Bereits im Alter von 15 Jahren erhielt er seine erste Anstellung im Staatlichen Sinfonieorchester der Hauptstadt Baku. Gleichzeitig begann er an der Musikakademie in Baku sein Viola-Studium, das er nach seiner Diplomprüfung 2002 in Köln, in der Klasse von Rainer Moog weiterführte. Nachdem er das Solisten-Diplom absolviert hatte, setzte er sein Studium im Fach Dirigieren bei Michael Luig fort und bestand die Diplomprüfung darin mit Bestnote.

Seit 2014 ist Ibrahimov Leiter des Staatlichen Sinfonieorchesters Aserbaidschan, Chefdirigent des Baku Chamber Orchestra und eben der Neuen Philharmonie München, in dem junge Musiker aus zwölf Nationen mitwirken. Seit seiner Gründung 2005 hat sich das Ensemble zu einem beachteten semiprofessionellen Orchester entwickelt. Die Erfahrungen, die Ibrahimov mit dem Ensemble gesammelt hat, beschreibt er als sehr wertvoll. Die verschiedenen Nationalitäten, die Musiker, die alle jung und ausdrucksstark seien, beeinflussten den Klang des Orchesters auf eine ganz besondere Art, findet Ibrahimovic. "Letztendlich ist unser Klang deshalb ganz besonders", sagt er. "Aber das muss das Publikum selbst beurteilen."

Außergewöhnlich seien aber auch die jungen Stars, die am Samstag in Fürstenfeld auf der Bühne stehen werden. "Catalina Pires ist sehr jung. Sie hat einen schönen Klang", sagt er. "Und Johannes Obermeier spielt das Stück genau wie es sein muss", sagt Ibrahimov. "Sie sind wirklich talentierte und begabte Menschen. Sie denken nicht mehr nach, sie fühlen die Musik."

© SZ vom 08.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: