Fürstenfeldbruck:Caritas sucht Asyl-Helfer

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70 Besucher beim Ehrenamtstag in der Erstaufnahmestelle

Von Stefan salger, Fürstenfeldbruck

Etwa 1100 Flüchtlinge leben zurzeit in der Asyl-Erstaufnahmestelle am Fliegerhorst. Ihre Zahl schwankte in den zurückliegenden Monaten zwischen 1000 und 1300. Beim Ehrenamtstag der Caritas haben sich etwa 70 Besucher ein Bild gemacht von der Einrichtung und ihren Angeboten. Die Caritas versucht auf diese Weise, neue Helfer zu gewinnen, die sich ehrenamtlich für einige Stunden in der Woche in einer der Einrichtungen engagieren. "Nach eineinhalb Jahren Erstaufnahmeeinrichtung spüren wir eine Veränderung bei den jetzt aktiven Ehrenamtlichen", sagt Ulrike Bienemann. Die Sozialpädagogin ist beim Fachdienst Asyl und Migration des Caritas-Zentrums Fürstenfeldbruck, der sich auch um die Asylsozialberatung kümmert, zuständig für die Koordination der Ehrenamtlichen und damit auch für den mehr als hundert Mitglieder zählenden Asylhelferkreis Fursty. "Viele müssen aus beruflichen oder privaten Gründen ihre Tätigkeit beenden, andere haben sich in den letzten Monaten einfach zu sehr engagiert und benötigen eine Ruhepause." Gesucht werden Helfer für die Bereiche Sport, Deutsch, Kleiderkammer, Fahrdienst, Kinderbetreuung, Spieleausgabe sowie Computer, oder auch als Wohnungspaten. Außerdem sollen neue Angebote entwickelt werden, die speziell auf Frauen zugeschnitten sind. Denn beispielsweise an den Tischtennisplatten oder den Kickern trifft man fast nur Männer an.

Während die "Klassenstärke" bei den vom Brucker Forum betreuten Deutschkursen auf bis zu 60 Schüler angewachsen ist, hat sich die Situation in der Kleiderkammer durch die etwas längere durchschnittliche Verweildauer entspannt. Gleichwohl werden dort vor allem Schuhe und Kleidung für Männer gesucht. Entgegengenommen werden diese Artikel im Gebrauchtkleiderladen des Roten Kreuzes an der Pucher Straße. Etwa jeder dritte Asylbewerber verlässt die Einrichtung in Bruck nach spätestens zwei Monaten, 15 Prozent bleiben aber auch länger als vier Monate.

Flüchtlinge aus Syrien sind zurzeit eher eine Minderheit. Von den 1094 Menschen die im Juli registriert worden sind (darunter 119 Kinder), stellt diese Gruppe der Kriegsflüchtlinge lediglich einen Anteil von etwa fünf Prozent. Die Herkunftsländer, geordnet nach der Anzahl der Flüchtlinge: Nigeria (203 Menschen), Mali (168), Senegal (164), Somalia (152), Afghanistan (110), Pakistan (83), Syrien (56), Eritrea (44), Sierra Leone (30), Türkei (14). Vereinzelt sind auch Menschen aus Russland, Äthiopien, Bangladesch sowie Uganda vertreten.

Wer sich für die Arbeit als Asylhelfer interessiert, kann sich an Ulrike Bienemann wenden unter Telefon 0151/62 66 38 05 oder per E-Mail unter ulrike.bienemann@caritasmuenchen.de

© SZ vom 16.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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