Fürstenfeldbruck:Brucker Brunch

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Über alle nationalen und konfessionellen Grenzen hinweg sollen sich die in Fürstenfeldbruck lebenden Menschen kennen lernen. (Foto: Johannes Simon)

Zum fünften Mal treffen sich beim Fest der Kulturen im Westen der Stadt Einwohner und Gäste, deren Wurzeln in alle Welt reichen. Beim Genuss ungewohnter Speisen geht es vor allem darum, miteinander ins Gespräch zu kommen

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Klar, man könnte eine schöne Weltreise machen, um sie alle kennen zu lernen: die Menschen aus Italien, aus der Türkei, aus Afghanistan oder aus südostasiatischen Ländern. Sprachlich könnte es manchmal schwierig sein, weil man mit dem bayerisch gefärbten Deutsch, wie es in Fürstenfeldbruck gesprochen wird, mit dem Kopf schon mal gegen einen Sprachbarriere laufen könnte.

Man könnte aber auch einfach am Sonntag in die Kreisstadt kommen und sich auf Bierbänken zu Bruckern gesellen, deren Wurzeln bis nach Italien, die Türkei, Afghanistan oder nach Südostasien reichen. Und wenn vertraute oder exotische Klänge erschallen und es dazu passende Speisen gibt, kann man sich sicher sein, nicht am Ende der Welt angekommen zu sein, sondern auf St.-Bernhard- sowie Heimstättenstraße. Dort steigt am Sonntag die fünfte Auflage des Fests der Kulturen.

Diesmal haben sich die Veranstalter vom Brucker Forum, die erneut von der Stadt unterstützt werden, wieder etwas Neues einfallen lassen. Gemeinsam feiern ist ja schön und gut. Noch besser feiern lässt es sich aber mit der entsprechenden Grundlage. Und deshalb gibt es diesmal nach dem Gottesdienst in Sankt Bernhard ein besonders vielfältiges Frühstückmittagessen - der "Brunch um die Welt" - mit kulinarischen Beiträgen höchst unterschiedlicher Nationalitäten.

Benedikt Rossiwal, Geschäftsführer des Brucker Forums, will "mal das auf die Straße bringen, was hier auch gelebt wird" und ist guter Dinge, dass wieder viele Hundert Gäste in den abgesperrten Bereich kommen. Dass diesmal nicht bis in die Abendstunden gefeiert wird, liegt an einem anderen Event, auf dem ebenfalls viele Nationalitäten vertreten sind: um 17 Uhr beginnt das Finale der Fußball-WM in Russland.

Bis dahin gibt es im Brucker Westen deftige oder süße Einblicke in die Frühstückskultur von Ländern wie Togo, Brasilien, Türkei oder Syrien, dazu frischen Tee oder starken Kaffee. Die ganze Stadt ist eingeladen zum großen Testessen beim sommerlichen Straßenfest, das einst als kleines Hinterhoffest angefangen hat. Kommerzielle Anbieter sind nicht vertreten. Und es soll auch keine Stände geben, an denen lediglich Faltblätter ausliegen: zumindest eine Tombola oder ein Glücksrad soll es überall geben - und um die Ecke gibt's ein Kinderprogramm. Die syrischen Frauen, die im vergangenen Jahr landestypische Speisen offerierten, sind diesmal nicht dabei. Dafür hat sich wieder eine Gruppe aus der Asyl-Erstaufnahmestelle am Fliegerhorst angekündigt, die bereits 2017 bei der Organisation mitgeholfen hat. "Die Leute hatten einen Mordsspaß, neben dem Spülmobil ihre Musikbox aufgestellt und Party gemacht", erinnert sich Rossiwal.

Fest der Kulturen ("Kulinarische Horizonte erweitern, Brucker Nachbarschaft erleben"), Sonntag, 15. Juli, 10 bis 16 Uhr; Jugendblaskapelle 11 bis 11.30 Uhr, Marcelino - ecuadorianische Musik 11.30 bis 12 Uhr, Manu 12 bis 12.30 Uhr, Kims Kindertanz 12.30 bis 12.45 Uhr, Irischer Sketch "Heißer Flirt am kalten Büfett" 12.45 bis 13 Uhr, Geigenwirbel 13 bis 13.15, Angolanischer Tanz 13.30 bis 13.45 Uhr, Schuhplattln mit dem Heimat- und Trachtenverein "D'Maisachtaler" 13.45 bis 14 Uhr, Irischer Tanz 14 bis 14.30 Uhr, Sepp Raith - Lieder und G'schichten aus dem Landkreis 14.30 bis 15 Uhr, Irische Musikgruppe Anam Cara 15 bis 15.30 Uhr, Kunstausstellung lokaler Künstler ("Lebens-Werte?!") 14. und 15. Juli, jeweils 10 bis 18 Uhr Sankt Bernhard Kirche, Kulturwerkstatt Haus 10;

© SZ vom 13.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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