Fürstenfeldbruck:Besuch in Brucks Bastelstube

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Den Weihnachtsbasar beschickt alljährlich eine Gruppe von Frauen

Von Andreas Grebl, Fürstenfeldbruck

Im Brucker Pfarrsaal riecht es nach frischen Tannenzweigen und Kerzenwachs. Weihnachtliche Gerüche, die gar nicht zu den Temperaturen der vergangenen Tage passen. Trotzdem wird im Missionskreis der Pfarrei St. Magdalena seit Wochen fleißig gebastelt. Ob in diesem Jahr Adventskränze oder Gestecke die Verkaufsschlager werden, können die ehrenamtlichen Helfer noch nicht wissen. Seit mehr als 35 Jahren werden weihnachtliche Bastelarbeiten für einen guten Zweck angefertigt. Vergangenen Jahr kam eine Spendensumme von 10 000 Euro zusammen. "Früher waren die Gestecke klassisch rot. Heute sind sie modern farbig, sie sollen auch zu den Vorhängen passen", meint Leiterin Helga Müller. Eine Woche vor dem Basar treffen sich täglich rund 15 Frauen, sie sind im Alter von 24 bis 85 Jahren, zum Anfertigen der Weihnachtsartikel. Mit einem Blick erkennt man, wie selbstverständlich die Ehrenamtlichen für dieses Projekt arbeiten. Still und Konzentriert werden Äste zugeschnitten, Moos mit Draht verbunden, Dekorationsartikel ausgewählt.

Am "Kreativtisch" sind die Heißklebepistolen im Dauereinsatz, dort entstehen die fertigen Kränze und Gestecke. Die Leiterin sagt: "Den Nachschub bekommen sie aus eigenen Gärten von den Ehemännern geliefert. Sie sind für das Grobe und für die Entsorgung zuständig." Schon geht die Tür auf, ein Mann kommt voll beladen mit Tannenzweigen herein. Die Damen haben schon auf ihn gewartet, es dauert keine zwei Minuten, dann ist sein Korb gelehrt und mit Abfall gefüllt. Durch jahrelange Erfahrung entstehen handgesägte Holzengel, Türgestecke, Plätzchen, Konfekt und vieles mehr. Liebevoll werden Köstlichkeiten aus Küche und Garten hergestellt. "Ohne Konservierungsstoffe und von eigenen Bäumen und Sträucher", betont Müller. Das ganze Jahr werden Gläser und Flaschen für Liköre und Marmeladen gesammelt, künstlerisch dekoriert und mit Hand beschriftet. Die 81-jährige Irmgard Droth ist als letztes Gründungsmitglied immer noch aktiv. Sie kocht Marmelade und backt Plätzchen von zu Hause aus. Die Tische und Fensterbretter im Pfarrsaal sind vollgestellt, sogar der Dachboden wird zum Aufbewahren verwendet. Um auch die Stammkundschaft zu beeindrucken, lassen sich die Damen immer wieder etwas neues Einfallen. Stolz erzählt Müller: "Dieses Jahr gibt es erstmalig eine Weihnachtsmarmelade aus Kirschen, Glühwein und Weihnachtsgewürzen."

All diese selbst hergestellten Kostbarkeiten werden am Samstag, 21. November, von 14 Uhr an im Pfarrheim in der Pruggmayerstraße angeboten. Begonnen wird dieser traditionelle Weihnachtsbasar mit der Segnung der Adventskränze durch Dekan Albert Bauernfeind. Wer am Samstag keine Zeit hat, kann seine Bestände auch am Sonntag im Zeitraum von 9 bis 17 Uhr auffüllen. Gestartet wird am Sonntag mit einem Frühschoppen, an beiden Tagen gibt es Kaffee und selbst gemachten Kuchen. Der Erlös der beiden Tage geht an verschiedene Hilfsprojekte (Indien, Afrika, Südamerika), mit denen der Missionskreis direkt in Verbindung steht.

© SZ vom 21.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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