Es ist Abend. Draußen ist es dunkel. Im Wirtshaus aber sitzen die Menschen zusammen und singen bairische Lieder mit Zitherbegleitung. Und je weiter der Abend voranrückt, desto mehr kommen die Leute ins Gespräch. Dafür, dass er diese Art von bayerischer Gemütlichkeit möglich macht, wird Sepp Kink aus Fürstenfeldbruck am Donnerstag, 15. Oktober, mit der Bezirksmedaille ausgezeichnet. Sie wird jährlich vom Regierungsbezirk Oberbayern an engagierte Ehrenamtliche verliehen. Dadurch soll die besondere Bedeutung des Ehrenamtlichen als Vorbild einer demokratischen und couragierten Gesellschaft gewürdigt werden.
Als Kreisheimatpfleger begeistert sich Sepp Kink für die Traditionen und die Geschichte des Landkreises. Sein größtes Interesse gilt jedoch der bairischen Musik. So organisiert er in Wirtshäusern des ganzen Landkreises regelmäßig Abende zum "offenen Singen". Diese bieten die oben beschriebene entspannte Atmosphäre. Doch dies ist noch nicht sein ganzes musikalisches Engagement: Er sammelt zusammen mit dem Volksmusikarchiv Oberbayern alte Lieder und bewahrt sie so vor dem Vergessen. Zither, Geige und Klavier kann er spielen, singen natürlich auch. Darüber hinaus gründete er in Emmering einen Chor und war über viele Jahre hinweg dort Chorleiter. In seiner Zeit als Schulleiter an der Philipp-Weiss-Grundschule gab er seine Freude an der Musik den Schülern weiter und förderte den Musikunterricht.
Bezirkstagspräsident Josef Mederer wählte Sepp Kink als einen der zu Ehrenden aus. Ein Entwurf der Laudatio liegt der SZ bereits vor. Nach diesem schätzt Mederer besonders den Wert der Gemeinschaft, die beim Singen entsteht. Die Bezirksmedaille wird Kink sowie acht anderen Ehrenamtlichen in den Räumlichkeiten des Künstlerhauses "Schafhof" in Freising verliehen. Zur Unterhaltung der Geehrten spielt ein Blockflötentrio. Sepp Kink dürfte das gefallen.