Fürstenfeldbruck:Ausgezeichnetes Backwerk

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Heimische Betriebe schneiden bei der Brotprüfung gut ab

Von Manfred Amann, Fürstenfeldbruck

Frisches Sauerteig-brot ist ein Genuss. Bei fast jedem Gespräch zwischen Bäckern und den zahlreichen Bankkunden, die sich für die alljährliche Brotprüfung im Foyer der Sparkasse interessierten, fand diese Huldigung Bestätigung, wenngleich manch einer erst Schnittlauch, Kresse oder Radieschen als Topping auf die Butter als absoluten Geschmacksgipfel empfand. "Es ist aber ein großer Unterschied, ob ich mir gefrostetes und aufgebackenes Brot oder Semmeln aus dem Automaten beim Discounter per Knopfdruck rauslasse oder beim Bäcker Frischware hole", befand eine Besucherin. Da konnten Innungs-Obermeister Werner Nau und Ehrenhandwerksmeister Franz Höflsauer nur zustimmen - zumal das geprüfte Backwerk nur Bestnoten erhielt.

Etwa zwei Drittel der 42 Brote, die von sechs Bäckereien - Nau (Grunertshofen), Bücherl und Wimmer (Fürstenfeldbruck), Drexler (Jesenwang), Rackl (Olching) und Schmitt (Germering) - zum Testen abgegeben worden waren, wurden für "Gut" befunden, das restliche Drittel erhielt sogar die Note "Sehr gut". Die Bäcker Nau und Wimmer wurden überdies mit einer Gold-Urkunde ausgezeichnet, weil eines ihrer Brote schon dreimal hintereinander mit "Sehr gut" bewertet worden ist. Drei Bäcker ließen auch Brötchen prüfen, das Ergebnis fiel ähnlich aus: 71 Prozent "Gut" und 29 Prozent "Sehr gut". "Die Qualität ist durchweg perfekt" lobte Manfred Stiefel, Bäckermeister und offizieller Brotprüfer des Deutschen Brot-Instituts, das sich zum Ziel gesetzt hat, Menschen für das "Kulturgut Brot" zu begeistern und mit Backwerk-Prüfungen dazu beizutragen, dass die Qualität an vorderster Stelle steht. "Das Bäckerhandwerk steht absolut für regionale Wertschöpfung und Qualität" lobte Sparkassendirektor Peter Harwalik. Da die Bank das Handwerk und den Mittelstand allgemein unterstützen wolle, sei es seit über 20 Jahren "eine Selbstverständlichkeit", dass die Brotprüfung "und übrigens auch der jährliche Test von Weihnachtsstollen" im Kundenbereich der Sparkasse sattfinden kann.

Es mag der Duft des frischen Backwerks gewesen sein, der immer wieder Bankkunden zum Prüfungstisch gelockt hat, die sich von "Brotsommelier" Stiefel Ratschläge zur Aufbewahrung geholt und sich informiert haben, welches Brot man bei bestimmten Allergien oder als Diabetiker meiden oder vorrangig essen sollte. Interesse fand auch, dass die Brotqualität nach fünf Kriterien beurteilt wird. Laut Prüfer geht es ums "Optische", also ob das Brot oder das Brötchen eine (gemäß Kundenerwartung) ansprechende Form hat und gut aussieht. Bewertet wird auch die Dicke der Kruste und ob das Innere locker, krümelig oder porig ist. Ein weiteres Kriterium ist die "Elastizität" des Brotlaibes, also ob er sich gut schneiden lässt und ob die Scheiben mit Butter, Marmelade oder Streichwurst "ohne durchzubrechen" zu bestreichen sind. Ganz wichtig freilich sind der Geschmack und der Geruch, den der tschechische Dichter und Nobelpreisträger Jaroslav Seifert einst als den der "Duft aller Düfte" und als "Urduft des irdischen Lebens" bezeichnet hat. "Die Auszeichnungen werde ich in den Läden aufhängen, denn das ist natürlich eine gute Werbung" sagte Xaver Rackl und auch Brigitte Schmitt wird ihren Stolz auf das positive Abschneiden in ihrer Cafe-Konditorei zu präsentieren wissen.

© SZ vom 26.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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