Förderverein Bauernhofmuseum:Teure Hühner

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Günter Mayr (Foto: Günther Reger)

Neuer Stall zehrt Finanzpolster des Jexhof-Fördervereins auf

Von Manfred Amann, Schöngeising

Die Kosten für den Hühnerstall samt Freigehege haben das Finanzpolster des Fördervereins Bauernhofmuseum Jexhof bis auf ein paar Tausender aufgezehrt. Knapp 34 000 Euro kostete das Hühnerreich, in dem sich derzeit zwei Hähne und drei Hühner tummeln. 10000 Euro davon hatte das Landratsamt beigesteuert. "Obwohl Mitglieder unentgeltlich geholfen haben, mussten wir tief in die Tasche greifen, das Geld ist aber gut angelegt, denn wir haben nun eine weitere Attraktion", befand Günter Mayr bei der Mitgliederversammlung im Jexhofstüberl. Besonders Kinder würden den Hühnern beim Scharren und Picken zuschauen. Die dicke Betonplatte unter dem Stall und die 30 Zentimeter tiefe Fundamentierung des Zaunes hätten viel Geld gekostet. Dies sei aber notwendig gewesen, damit sich zum Beispiel kein Fuchs durchgraben könne, erklärte der Fördervereins-Vorsitzende. Immer wieder schlichen Füchse ums Gehege, kämen aber wegen der Befestigung nicht rein. Allerdings habe bereits ein Marder ein Huhn erwischt und auch ein Habicht habe eines gerissen. Man werde nun über das Freigehege ein Netz spannen und sechs Hühner dazu kaufen, kündigte Mayr an.

Im Großen und Ganzen könne man mit Blick auf die vom Förderverein organisierten Veranstaltungen wie Bauernmarkt, Maiandacht oder Wildessen auf ein erfolgreiches Jahr 2017 zurückblicken, nur beim Erntedankfest sei man trotz hohen Aufwands nicht auf die Kosten gekommen. Daher werde man über Veränderungen nachdenken. Der Jexhofverein wird heuer 35 Jahre alt und zählt aktuell 661 Mitglieder. Wie Kassiererin Roswitha Döllerer aufschlüsselte, sind davon nur zwei unter 30 Jahre alt und 37 zwischen 30 und 40. Die meisten Mitglieder seien 50 und älter. "Ich möchte nicht von Überalterung sprechen, aber wir bräuchten jüngere Mitglieder", sagte Mayr. "Am besten solche, die auch bereit sind anzupacken", denn so manches ältere Mitglied, das schon seit dem Gründungsjahr aktiv sei, könne sich nicht mehr voll einbringen. Laut Kassiererin wurden im vergangenen Jahr von Vereinsmitgliedern ehrenamtlich 873 Stunden Arbeit geleistet. Bei einem Stundensatz von nur 13,50 Euro entspreche dies schon einem Betrag von knapp 12 000 Euro. Außerdem wurden etwas mehr als 1700 Euro an den Förderverein gespendet. Einträglich sei auch der Verkauf von Bildern durch Mitglieder während der "Janosch-Ausstellung" gewesen, sagte Mayr, denn der Förderverein bekomme für den Umsatz von 26 000 Euro eine Provision, deren Höhe jedoch noch nicht bekannt sei.

Museumsleiter Reinhard Jakob dankte dem Vorstand und den Mitgliedern für die aktive und finanzielle Unterstützung und würdigte insbesondere die gute und harmonische Zusammenarbeit mit dem Vorstand. Dankesworte überbrachte auch Günter Sigl, der als Referatsleiter Kultur im Landratsamt für das Bauernhofmuseum verantwortlich ist. Wie der Vorsitzende freudig erzählte, sei das Jahr 2018 "gut angelaufen", denn der erstmals organisierte Lichtmessmarkt Anfang Februar sei ein unerwartet großer Erfolg gewesen. 1600 Besucher seien trotz Kälte gezählt worden und hätten dazu beigetragen, dass Geld in die Kasse kommt. Der Aufwand sei zwar groß gewesen, da man zwei Zelte habe aufstellen müssen, "aber es hat sich gelohnt". Der Förderverein wird auch heuer wieder seine "traditionellen Veranstaltungen" organisieren, zudem wird es zwei mehrtägige Ausflüge geben, im Mai mit dem Bus in den Raum Halle und im Oktober mit dem Zug nach Potsdam und Berlin.

© SZ vom 07.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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