Erfolg für Parteienbündnis:Landkreis prüft Realschule in Olching

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Kulturausschuss spricht sich einstimmig für Verhandlungen mit der Stadt über einen Neubau im Schwaigfeld aus - es wäre die fünfte Realschule im Landkreis.

Andreas Ostermeier

Die Chancen für den Bau einer Realschule in Olching steigen. Einstimmig sprach sich der Kulturausschuss am Montag für Gespräche mit der Stadt Olching aus. Neben den Kreisräten von SPD und Grünen warben auch Kommunalpolitiker der Freien Wähler für den Bau einer Realschule im Schwaigfeld. 378 Realschüler kommen gegenwärtig aus Olching - genug für eine solche Schule in der Stadt. Das bestätigte auch Ernst Fischer, Beauftragter des Kultusministeriums für die Realschulen im westlichen Oberbayern. Allerdings werden die Olchinger Schüler dann laut Fischer in den Realschulen von Maisach und Puchheim fehlen, die sie momentan besuchen. Auf den gesamten Landkreis gesehen brauche es keine neue Realschule, sagte der Ministerialbeauftragte.

Die Anzahl der Olchinger Realschüler sowie die Beliebtheit der Schulform rechtfertigen es nach den Worten von Kreisrat Klaus Quinten (UBV), Gespräche mit der Stadt aufzunehmen. Der Mammendorfer Bürgermeister Johann Thurner (Freie Wähler) argumentierte in die gleiche Richtung und verwies auf die geplante Mittel- und Realschule in Odelzhausen (Landkreis Dachau). Für eine weitere Realschule im Landkreis warb auch der Olchinger Bürgermeister Andreas Magg. "Olching hat eine Realschule nötig", sagte er. Michael Schrodi (SPD) meinte, die Mittelschulen im Landkreis seien vom Aussterben bedroht. Eine Realschule wollen auch die beiden Grünen-Kreisrätinnen Ingrid Jaschke und Christina Claus in ihrer Stadt sehen.

Zurückhaltend äußerte sich nur Landrat Thomas Karmasin (CSU). Er tendiere eher dazu, keine weitere Realschule im Landkreis zu bauen, sagte er und wies auf einen Beschluss des Kreistags aus dem Jahr 2009 hin. Seinerzeit hatten CSU und Freie Wähler den Bau einer Realschule in Olching abgelehnt. Angesichts der Veränderungen in der Schullandschaft will Karmasin Gesprächen mit Olching aber nicht im Wege stehen. Vor den Verhandlungen will der Kulturausschuss im Mai noch einmal über das Thema beraten. Die Kreisverwaltung soll bis dahin Unterlagen zu den Kosten einer Realschule, die Auswirkung auf andere Standorte sowie die mögliche Förderung durch den Freistaat vorlegen.

Der Antrag für Gespräche zwischen Stadt und Landkreis über eine Realschule stammt vom Olchinger FW-Kreisrat Ewald Zachmann. Auf dem geplanten Schulgelände im Schwaigfeld hätten Gebäude für beide Schulformen Platz, hatte Zachmann geschrieben. Magg bestätigte dies. Zwar wolle die Stadt im Frühjahr mit dem Bau der neuen Mittelschule beginnen, die Planung lasse die Ergänzung um ein weiteres Gebäude aber zu. Die dort geplante, aber bei den Freien Wählern und den Grünen ungeliebte Mehrzweckhalle könnte nach Maggs Worten auch von den Realschülern genutzt werden. Sie müsse auch nicht kleiner ausfallen als vorgesehen, sagte der Olchinger Bürgermeister. Allerdings mahnte er eine rasche Entscheidung an. Die Olchinger müssten bald erfahren, ob sie mit einer Realschule in ihrer Stadt rechnen könnten oder nicht, sagte er.

© SZ vom 06.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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