Eichenau:Treffsicherer Bauhof

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Beim Dorfturnier der Stockschützen in Eichenau spielen neun Laien-Mannschaften gegeneinander. Das Team der Gemeindearbeiter dominiert

Von Karl-Wilhelm Götte, Eichenau

Blamieren wollen sich auch die Stockschützen-Laien nicht. Beim Dorfturnier auf der schmucken Stockschützenbahn des Eichenauer SV sind sämtliche Teams mit Ehrgeiz bei der Sache. Auch die Mannschaft des Gemeinderates mit Bürgermeister Peter Münster an der Spitze will beim Gauditurnier in der Nähe des Eichenauer Sees reüssieren. "Peter, auf den blauen Stock zielen!", animierte ESV-Organisator Fred Xeller den Rathauschef per Handzeichen. Münster nimmt Anlauf und schleudert den Stock auf die Bahn, doch das Sportgerät verhungert weit vor der Daube. "Dabei habe ich vor drei Wochen extra eine Stunde lang geübt", erzählt Münster frustriert.

Neun Mannschaften kommen zur zweiten Auflage des Dorfturniers zusammen. "Der Maibaumverein hat eine Woche vorher abgesagt", berichtet Xeller und zeigt sich leicht ungehalten ob des kurzfristigen Ausfalls. Vorneweg marschiert das Bauhof-Team, Titelverteidiger und Favorit. Der Wettstreit erfordert einiges Stehvermögen von den Teilnehmern. Etwa vier Stunden dauert der Wettkampf, bei dem jeder gegen jeden antritt. Limo, Cola und Wasser dominieren - anders als im Winter, da gibt es auch den einen oder anderen Schnaps. Das Team des Eichenauer Pfefferminzmuseums hat gerade Spielpause und ist mit dem Start zufrieden. "Einmal Remis und einmal gewonnen", bilanziert Hubert Jung. Der Alt-Bürgermeister genießt seit einem Jahr mehr Freizeit: "Nicht mehr Bürgermeister zu sein, kann ich nur empfehlen."

Das Bauhofteam eilt von Sieg zu Sieg. Das ist nicht überraschend, weil auch Vereinsspieler zum Team gehören. Klaus Wieser platziert den Stock häufig genau dort, wo er hin muss. Wieser spielt für Weiß-Blau Germerswang und fährt im Sommer fast jedes Wochenende zu einem Turnier. Auch Fußballer Klaus Böck, dessen Vater Stockschütze gewesen ist, versteht sich aufs präzise Schießen. "Ich habe das Gefühl als Fußballer", sagt er selbstbewusst. Die Überlegenheit des Bauhofs liegt auch daran, dass sie zehn Ersatzscheiben dabei haben, die sie in einem Wagerl hinter sich herziehen. Die verschiedenfarbigen Scheiben werden unter den Stock geschraubt. Lila macht den Stock langsam, Rot sehr schnell. Andi Huber, Spezialist für das Anmaßen, also für den ersten Schuss an die Daube, und Achim Schweigstetter komplettieren das Bauhof-Team, das anfangs nur gegen die ESV-Handballer etwas aus dem Takt gerät, dann aber alle acht Gegner besiegt und das zweite Dorfturnier gewinnt. Die Handballer belegen Platz zwei vor der Formation der ESV-Stockschützen.

Die Kolpingsfamilie hält sich wacker auf Platz fünf. "Ohne Grunderfahrung ist da nicht mehr drin", sagt Wolfgang Fiebig nach drei Runden. Immerhin hat man anfangs gegen das Team der BRK-Bereitschaft gewonnen. Die Spieler vom Gemeinderat gewinnen kein Match, aber ein Remis gelingt. Das reicht für Platz neun. "Das wird nix", resigniert Münster schon frühzeitig. Dabei kann der Rat mit sieben Akteuren personell aus dem Vollen schöpfen wie keine andere Mannschaft. Doch auch Celine Lauer, Gertrud Merkert, Elmar Ströhmer, Gabi Riehl, Rike Schiele und Thomas Barenthin erweisen sich nicht als erfolgreiche Stockschützen. Jungs Pfefferminzmuseumsteam landet auf Rang sieben.

© SZ vom 10.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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