Eichenau:Schutz vor Hochwasser

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Olching, Eichenau und Alling wollen den Starzelbach bändigen

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Vorschläge gibt es viele, doch zum wirklichen Schutz vor Hochwasser durch den Starzelbach in Olching, Eichenau und Alling müssten sie auch umgesetzt werden. Ein ganzes Paket von möglichen Maßnahmen enthält eine Vorstudie, die der Amperverband in Auftrag gegeben hat. Kürzlich wurde sie im Verbandsausschuss den teilnehmenden Bürgermeistern vorgestellt, freilich noch ohne weitere Konsequenzen aufzuzeigen. Die sollen erst dann kommen, wenn in den betroffenen Kommunen darüber beraten worden ist. Fest steht aber schon jetzt, dass nur deutliche Eingriffe in die Landschaft und weitere Technik vor Hochwasser entlang des Starzelbachs schützen können.

Sandsäcke in Alling und mit Wasser gefüllte Schläuche in Eichenau und Olching - das sind die gängigen Mittel, wenn der Starzelbach innerhalb des bewohnten Gebiets über die Ufer tritt. Um zu vermeiden, dass solche akuten Hochwasserschutzmaßnahmen ergriffen werden müssen, wird in der von der Münchner Ingenieur-Firma Siwa-Plan ausgearbeiteten Studie unter anderem vorgeschlagen, die Rückzugsräume für den Bach schon gleich an seinem Beginn zu nutzen.

Die "Starzel", wie der Bach auch genannt wird, entspringt auf Schöngeisinger Flur und durchfließt Gilchinger Gebiet. Allerdings mit so wenig Wasser, dass der Bach dort ein Dreivierteljahr trocken liegt. Im weiteren Verlauf tragen die Entwässerungsgräben als Zuläufe dazu bei, dass er sich bei größeren Regenfällen schnell füllt. Weil der Bach an vielen Stellen begradigt worden ist, weist er eine hohe Fließgeschwindigkeit auf. Diese wieder zu reduzieren, ist ein Ziel der Maßnahmen, die die Firma Siwa-Plan vorschlägt. Außerdem soll versucht werden, den Bach wieder mäandern zu lassen, was größere Flächen in Anspruch nehmen würde. Das Problem dabei: Viele Grundstücke sind in Privatbesitz und bewirtschaftet.

Dennoch sieht der Amperverband als federführende, überörtliche Organisation vor, nicht nur die vorhandenen Auwälder als mögliches Ausbreitungsgebiet zu erhalten, sondern auch neue Auengebiete zu schaffen. Ob sich das politisch durchsetzen lässt, wird sich in den jeweiligen Gremien in den Anliegergemeinden entscheiden. Deshalb sind in die Gespräche nicht nur die direkten Anlieger Olching, Eichenau und Alling eingebunden, sondern auch die Bürgermeister der Gemeinden Emmering und Gilching, auf deren Fluren die potenziellen Retentionsräume liegen. Auf dem Gebiet der Stadt Olching könnten sich Versickerungsflächen für das Wasser durch den Bau der Südwestumfahrung ergeben.

Falls der natürliche Hochwasserschutz nicht ausreichen sollte, hat der in Fragen des Abwassers und der Trinkwasserversorgung versierte Amperverband bereits einen Plan B. Technische Bauwerke, wie etwa große Schieber im Allinger Gemeindegebiet oder ein neues Wehr an der dortigen alten Mühle, Böschungserhöhungen in Eichenau und höher gesetzte Brücken über den Starzelbach könnten dazu führen, dass Hochwasser nicht mehr den Weg in die Gärten und Keller der Anlieger fließt.

© SZ vom 24.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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