Bürgermeisterwahl:Eichenauer Dissonanzen

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So herzlich wie im ersten Wahlgang ist das Verhältnis von Peter Münster (links) und Dirk Flechsig gerade nicht. (Foto: Johannes Simon)

Kandidaten gehen aufeinander los

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Zum Ende hin hat der Bürgermeisterwahlkampf in Eichenau noch ein wenig an Fahrt aufgenommen und zu einer direkten Auseinandersetzung der Stichwahlkandidaten Dirk Flechsig (CSU) und Peter Münster (FDP) geführt. Ausschlaggebend dafür ist ein Brief, den Flechsig an alle Haushalte hat verteilen lassen und in dem er seinen Gegenkandidaten explizit erwähnt. Unter anderem hält er dem seit 26 Jahren im Gemeinderat tätigen Münster vor, "mehrere Jahre beruflich bedingt abwesend" gewesen zu sein. Flechsig selbst gehört seit 20 Jahren dem Gremium an und verweist darauf, selbst nur vier Sitzungen verpasst zu haben.

Die Reaktion des FDP-Kandidaten Peter Münster kam am Donnerstag prompt und unmissverständlich: Flechsig haben den Eichenauer Weg der fairen und freundschaftlichen Zusammenarbeit, wie er im Gemeinderat gepflegt werde, verlassen und eine "Negativ-Kampagne" gestartet. Zum Vorwurf seiner Abwesenheit vom Gemeinderat erklärte Münster, dass er nicht an allen Sitzungen habe teilnehmen können. Dies betreffe ein Jahr besonders. "Das bleibt nicht aus, wenn man im Beruf steht." Doch sei die Aussage Flechsigs, er sei mehrere Jahre abwesend gewesen, unzutreffend. Münster meint dazu auch, dass die Gemeinderatsarbeit mehr als nur die Teilnahme an Sitzungen ausmache.

Stellung nimmt Münster auch zur Passage in Flechsigs Brief, er sei der Einzige im Gemeinderat, der nach wie vor für die Ortsumfahrung von Olching eintrete. Das sei schon richtig, stellt Münster fest, aber er habe sich intensiv mit den Plänen für die Südwestumfahrung von Olching befasst und im Ergebnis keinen Planungsfehler feststellen können. Dieser Meinung sei übrigens auch der Verwaltungsgerichtshof, durch dessen Urteil der Bau nun möglich ist. Münster geht davon aus, dass die Olchinger Umfahrung Eichenau entlasten werde. "Die Sache ist nun entscheiden, und wir werden sehen, wer richtig lag", so Münster.

Flechsig greift in seinem Bittbrief um Stimmen auch Münsters Tätigkeit als Aufsichtsratsvorsitzender der Baugenossenschaft Eichenau auf und wirft seinem Konkurrenten vor, die Chance nicht genutzt zu haben, mit der Gemeinde beim Bau von neuen Wohnungen zusammenzuarbeiten. Auch dem widerspricht Münster. Es sei die CSU gewesen, die sich gegen die "zügige Nachverdichtung an der Kappellenstraße mit ursprünglich zwölf Wohnungen" gewandt und es verhindert habe, dass die Baugenossenschaft auf den Gemeindegrundstücken an der Friesenstraße habe bauen können.

© SZ vom 01.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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