Diskussion:Wunsch nach mehr Radwegen

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In Grafrath diskutieren Bürger, Rathauschef und Verkehrsreferent über das landkreisweite Konzept. Dabei wird deutlich, dass das Interesse an Verbesserungen und Ausbau groß ist

Von Manfred amann, Grafrath

Die Gemeinde Grafrath möchte ein möglichst engmaschiges und sichereres Radwegenetz schaffen und erwartet vom Radwege-Konzept des Landkreises bestmögliche Verbindungen in alle Nachbarregionen. Wie sich Radfahrer dies vorstellen, darüber konnten sich auf der Informationsveranstaltung der Gemeinde zum Stand der Bürgerbeteiligung beim Kreis-Konzept sowohl Bürgermeister Markus Kennerknecht und Verkehrsreferent Roger Struzena als auch Christian Gerhard, der im Landratsamt für die Konzepterstellung mitverantwortlich ist, ein Bild machen.

Die Bürgerbeteiligung sei zwar schon abgeschlossen, man werde die Anregungen der Grafrather aber noch einfließen lassen, versprach Gerhard. Um innerörtliche Verbesserungen wird sich auf Anregung des Verkehrsreferenten zukünftig ein Arbeitskreis bemühen, für den spontan 15 Grafrather ihre Mitarbeit anboten. Laut Gerhard haben fast 500 Bürger Vorschläge zum Kreis-Konzept eingereicht. Neben Hinweisen auf innerörtliche Schwierigkeiten für Radler sei der Wunsch nach einem Radweg vom Grafrather Ortsteil Mauern nach Etterschlag im Nachbarlandkreis Starnberg besonders dringlich gemacht worden. "Das ist ein Dauerbrenner, der Plan liegt bereits in der Schublade, kann aber nicht umgesetzt werden, weil ein Eigentümer nicht bereit ist, Grund dafür abzutreten", erklärte Gerhard, was Unmut unter den gut 30 Interessierten auslöste.

Das sei leider kein Einzelfall, auch in Schöngeising würden zum Beispiel Landwirte mit ihrer Weigerung den Lückenschluss zwischen der Jexhof-Auffahrt und dem Sportgelände verhindern, warf ein Besucher ein und forderte ein "härteres Vorgehen und mehr Druck". Enteignungen für Radwege seien aber nicht möglich, erklärte dazu Gerhard und Kennerknecht riet, Geduld zu haben, denn irgendwann werde jeder einsichtig. Eine wesentliche überörtliche Verbesserung wäre aus Sicht einiger Radfahrer, entlang des Bahnkörpers vorhandene Wald- und Feldwege zu befestigen, eine Verbindung vom Grafrather Bahnhof nach Schöngeising und weiter in den Brucker Ortsteil Buchenau. Einen solchen Radweg, ebenso entlang aller S- Bahnlinien, hat laut Helmut Hareiner auch der ADFC im Blick.

Weiter wurde vorgeschlagen, die Radwegsituation Richtung Kottgeisering und Moorenweis zu verbessern. Als unbedingt zu lösender Mangel wird auch empfunden, dass der Radweg entlang der B 471 an der Einmündung in die Brucker Straße abrupt endet und man zum Bahnhof oder nach Kottgeisering nur über einem langen Umweg fahren kann. "Es müsste doch möglich sein, den Weg auf der anderen Straßenseite vorbei an Feuerwehr und Verwaltungsbereich bis zum Kreisverkehr weiterzuführen", befand ein Besucher. Wie Bürgermeister Kennerknecht dazu anführte, gibt es Überlegungen, dort den südlichen Ort mit dem nördlichen durch eine Brücke oder eine Unterführung zur Schloßbergstraße zu verbinden.

Für innerörtliche Verbesserungen könnten sich Bürger Radfahrerstreifen auf den Kreisstraßen gut vorstellen, was laut Kennerknecht wegen der geringen Fahrbahnbreite auf beiden Seiten kaum irgendwo möglich ist. Als Alternative bliebe dort also nur eine Geschwindigkeitsreduzierung, meinte eine Frau. Dass Tempo 30 auf Kreisstraßen nur in Ausnahmefällen möglich sei, sollte man nicht akzeptieren. "Gemäß dem berühmten Tropfen, der den Stein höhlt, bleibt uns nur, in solchen Forderungen nicht locker zu lassen" so Verkehrsreferent Struzena.

© SZ vom 09.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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