Christkindlmarkt:Hälfte, Hälfte

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In der Wachswerkstatt von Claudia Längler dürfen die Kinder aus flüssigem Bienenwachs Kerzen ziehen. (Foto: Günther Reger)

Von der Emmeringer Weihnacht profitieren Vereine und Bedürftige

Von Erich C. Setzwein, Emmering

Der Duft von Glühwein, Punsch und gebrannten Mandeln strömt durch jeden Christkindlmarkt, doch in einer Hütte der Emmeringer Weihnacht riecht es an diesem Wochenende wieder stark nach Honig. Um den Kessel mit dem 72 Grad heißen Wachs stehen Kinder mit Baumwolldochten in der Hand und tauchen sie in die duftende Flüssigkeit, um daraus Kerzen zu machen. Claudia Längler bietet das Kerzenziehen seit 2012 auf der Emmeringer Weihnacht an. Bislang unter dem Namen "Wachswerkstatt" des Emmeringer Obst- und Gartenbauvereins, in diesem Jahr zum ersten Mal als Stand der seit Oktober neuen "Ostanger-Jugendgruppe" des Vereins.

Urban Kiener, langjähriger Gemeinderat und Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins, teilt seine Freude über das Bienenprojekt mit: "Eine ganz wichtige Sache." Und Claudia Längler sagt über ihr Ziel: "Ich möchte das Thema Bienen mehr verankern." Dabei geht es ihr nicht nur darum, dass die Kinder lernen, wie wichtig Bienen für die Umwelt sind, sondern auch darum, dass sie sich wieder auf eine Sache konzentrieren können. Besonders gut zeige sich das beim aufwendigen Kerzenziehen. "Geduld haben, zuhören, was zu tun ist, damit tun sich Kinder schwer", stellt Längler fest.

Ein ähnliches Ziel verfolgt auch Ulrike Kumeth in der Jugendgruppe des Emmeringer Theaters. "Springinkerl" nennt sich die Truppe aus Neun- bis 15-Jährigen, die am Samstag und Sonntag fünf Mal "Das Wolkenguckerl" auf der Bühne vor dem Bürgerhaus zur Aufführung bringt. Es ist ein Stück über die Neugier von fünf Engerln, die im Himmel Petrus und einem Erzengel ziemlich auf die Nerven gehen. Bei der Seniorenweihnacht ist es schon einmal gespielt worden, am dritten Adventswochenende wird es nun öffentlich aufgeführt. In der Jugendtheatergruppe Springinkerl gibt es keine Nachwuchssorgen, wie Ulrike Kumeth berichtet, sie habe sogar eine Warteliste. Im Frühjahr wird wieder ein neues Stück inszeniert, drei Aufführungen sind geplant.

Damit den Vereinen die Mitglieder nicht ausgehen, dafür stehen viele Ehrenamtliche in den Buden und bieten selbst Gemachtes an. Bei der Theatergruppe gibt es Holzarbeiten und frisch gebrannten Nussmix, der Sportverein bereitet einen Feuerzangenbowle und beim Skiclub gibt es, unter anderem, selbst angesetzte Liköre in praktischen Taschenflaschen. Vorsitzender Norbert Langosch und sein Vize Gerhard Jäger pflegen vor der Stand Kontakte. Zum dritten Mal ist der Skiclub nun auf dem Markt, und auch dieses Wochenende werde wieder erfolgreich sein, sagt Langosch am Sonntagnachmittag voraus.

Die Präsenz bei der Emmeringer Weihnacht zahlt sich für die Vereine nicht nur werbend aus. Die Hälfte des Gewinns, den sie an den Ständen an diesem Adventswochenende machen, dürfen sie für die eigene Arbeit behalten. Die andere Hälfte geben sie an den Emmeringer Hilfsfonds der Vereine. Daraus kann dann unterm Jahr den Bedürftigen in der Gemeinde geholfen werden kann.

© SZ vom 12.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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