Bund Naturschutz:Schwerpunkt Umweltbildung

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Mitglieder der Ortsgruppen und des Kreisverbandes des Bundes Naturschutz feiern ihr Sommerfest im Palmengarten der Gärtnerei Würstle. (Foto: Günther Reger)

Der Bund Naturschutz im Landkreis bietet Hunderte von Veranstaltungen an. Seine Mitglieder beraten aber auch Kommunalpolitiker oder regen Projekte an

Von Manfred Amann, Fürstenfeldbruck

Mit über 600 Veranstaltungen im Jahr leisten die Kreisgruppe und die elf Ortsgruppen des Bundes Naturschutz (BN) im Landkreis Fürstenfeldbruck einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz und zur Natur- und Umweltbildung. "Mit dem Angebot liegen wir bayernweit an der Spitze und selbst vor dem BN-Bildungszentrum in Wartaweil am Ammersee", lobte die Vorsitzende der Kreisgruppe, Eugenie Scherb, am Samstag auf der Mitgliederversammlung der Ortsgruppe Fürstenfeldbruck-Emmering im Gewächshaus der Gärtnerei Würstle, wo hinterher auch das Sommerfest aller Gruppen des Landkreises stattfand. Möglich sei das vielseitige Bildungsangebot nur, weil es viele Aktive gebe, die gut miteinander harmonierten. Mitglieder der Ortsgruppe Bruck-Emmering sind dabei besonders engagiert. Erfreulich gut sei die Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt, mit den Fischereivereinen, mit Kommunen, anderen Fachverbänden und dem Landesbund für Vogelschutz, beteuerte Ortsgruppenchef Friedrich Meyer-Stach.

Beim Sommerfest der Brucker Bürgervereinigung werde die Ortsgruppe erneut ihr Verkehrskonzept für die Stadt vorstellen und um Unterschriften gegen das Freihandelsabkommen mit Kanada (Ceta) werben, da zu befürchten sei, dass europäische Umwelt- und Verbraucherschutzstandards geopfert werden. Meyer-Stach erinnerte an gut besuchte Biber-, Wildkräuter- oder Amperführungen, die weiterhin angeboten werden. Im Herbst stehen zusätzlich eine Schwammerl-Exkursion und eine Wildbeerenführung auf dem Programm.

Der Arbeitskreis Amper habe zusammen mit Fischern einigen Stadträten gezeigt, "wo es entlang des Flusses hapert", sagte Meyer-Stach. Zum Beispiel gegenüber der Lände und am Nasenbach. Der Bach führe immer wieder zu wenig Wasser, so dass sich Fische dort nicht halten könnten. Das Wasser werde regelmäßig für den Turbinenantrieb abgeleitet. Ziel sei es, mit den Stadtwerken eine Lösung zu finden, dass schwankende Pegelstände durch eine vernünftige Einstellung des Stauwehrs vermieden werden. Etwas zäh läuft laut Meyer-Stach das Grünflächenprogramm in der Kreisstadt an, durch das erreicht werden soll, dass städtische Grünzonen in Blumenwiesen umgewandelt werden. Wegen eines Personalwechsels in der Verwaltung müsse man quasi wieder von vorne beginnen.

Eine positive Wirkung in Bezug auf Natur-, Landschaftsschutz und Ortsgestaltung erhofft sich der Vorsitzende durch die Besichtigung einiger Ortsbereiche mit Stadträten, wenn diese über Bauvorhaben dort zu befinden haben. Die BN-Ortsgruppe ist auch in die Prüfung zur Wiedereinrichtung eines Amperbades eingebunden. Möglich wäre es, auf der Seite der Amperoase eine Badezone anzulegen, der BN wehrt sich aber dagegen, das gegenüberliegende Ufer zu nutzen, da unmittelbar daneben die Grünzone mit seltenen Pflanzen und Tieren geschützt werden müsse.

Laut Holde Tietze-Härtl entwickelt sich die Arbeit in den BN-Kindergruppen gut. Einige der Kinder hätten nun aber das Jugendalter erreicht und sollten in einer separaten Jugendgruppe betreut werden, sagte die Diplomforstwirtin. Es werde überlegt, zusammen mit den Fischern und dem LBV eine überörtliche Gruppe zu bilden. Tietze-Härtl und andere "Natur-Lehrerinnen" wollen auch die Schularbeit erweitern. Sehr positiv angekommen sei die "Umwelt-Schule Puchheim-Süd". Im Rahmen des Projektes "Essbare Stadt" sei ein Kartoffelacker angelegt worden, und man sei nun damit beschäftigt, Kartoffelkäfer abzusammeln. Zudem wolle man sich mit den Krähen und Dohlen am Stockmeierweg befassen.

© SZ vom 09.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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